Moon Knight: Marvel wird erwachsen

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Moon Knight - Oscar Isaac - Teaser
(c) Marvel / Disney

Moon Knight ist nun also gelaufen und ob wir eine zweite Season sehen werden, ist nicht klar. Aber – Moon Knight Staffel 2 hin oder her – ich möchte mich an dieser Stelle etwas austoben und meine Gedanken zur Serie zu Blatt bringen. Dazu zwei Hinweise:

  1. Da wir in der Blog-Sektion sind, handelt es sich hierbei schlicht und ergreifend um meine persönliche Meinung zur Serie und nicht um ein möglichst objektives Review.
  2. Ihr solltet die Serie ganz gesehen haben, wenn ihr weiterlest, denn ich werde definitiv über ALLES schreiben XD

Also … los geht’s!

Mit welcher Erwartung bin ich an Moon Knight ran? Ich hatte mich ehrlich auf die Serie gefreut. Das Konzept sprach mich sehr an – auch das mit den ägyptischen Göttern. Hallo? Stargate-Fan! 😉 Als dann der erste Trailer erschien, hat mich der total begeistert – Moon Knight machte gleich deutlich, dass es anders als die anderen Serien werden sollte.

Also die erste Folge rein und, ja, Moon Knight ist definitiv anders. Ich stellte auch fest, dass sich die Serie sehr von dem unterschied, was ich mir zunächst vorgestellt hatte, aber durchaus im positiven Sinne – und da ich ohnehin immer mit der Gefahr lebe, gespoilert zu werden und alles schon vorab weiß, bevor ich einen Film oder eine Serie schaue, war es erfrischend anders, sich einfach mal überraschen zu lassen (hat beim Finale leider nicht mehr geklappt – danke! *grml*)

An Moon Knight gefällt mir vor allem der äußerst düstere und ernste Ton, der meist zur rechten Zeit mit Gags aufgelockert wurde, die ich zum einen nicht kommen sah und die zum anderen auch meist das perfekte Timing hatten. Ich könnte mich immer noch am „Hi“ von Taweret schlapplachen. Das Hippo ist einfach zu genial!

Aber dann darf man natürlich auch die hervorragende Leistung von Oscar Isaac nicht vergessen. Alter Schwede! Für die Serie hat er nicht nur eine Auszeichnung verdient – sondern am besten gleich eine für jede der drei Persönlichkeiten, die er spielte. Dass man die Leute noch dazu bis zur fünften Episode im Dunkeln tappen ließ, WAS eigentlich genau los ist und wieso wir mal mit Marc Spector und mal mit Steven Grant zu tun haben, war außerdem genial umgesetzt. Man konnte sich zwar immer wieder Gedanken dazu machen, die Auflösung kam aber somit doch erst recht spät – ebenso wie die Vorstellung von Jake Lockley. Zwar konnte man sich ab einer bestimmten Stelle denken, dass da noch eine Persönlichkeit vorhanden ist, aber, dass man sich diese wirklich bis ganz am Ende aufspart, hat dann doch überrascht.

Erfrischend war auch die Umsetzung der Persönlichkeitsstörung. Zwar ließ einen vor allem die Darstellung von Oscar Isaac immer schön mit Marc und Steven mitleiden, doch, dass man trotz Aufenthalt in einer „Psychatrie“ nicht den abgedroschenen „Jetzt füttern wir ihn erstmal mit Pillen ab und dann ist alles wieder gut“-Weg eingeschlagen hat, tat der Serie gut und passte auch dazu. Auch die typische Opfer-Darstellung hat man gemieden. Natürlich ist Marc in gewisser Weise ein Opfer – vor allem das seiner Mutter, die ihm die Schuld an allem gab. Man hat ihn in der Serie aber trotz dieser Offenbarung aber nie als Person dargestellt, die man jetzt besonders verhätscheln muss, was leider in Serien und Filmen immer wieder der Fall ist – er war einfach weiterhin die Person, die er vorher war, nur, dass man das „Problem“ erkannt hat. Nach der Offenbarung war er allerdings nicht schwächer, sondern eigentlich sogar stärker, da er wusste, wie er nun damit umgehen musste.

Schön zu sehen ist bei Moon Knight vor allem auch, dass man hier wirklich den Charakter in den Mittelpunkt stellte. Bei Loki versuchte man sich ja schon ein wenig daran, Loki einmal anders zu betrachten und dessen Probleme und Problemchen aufzuarbeiten, um ihn aus einer andere Perspektive zu betrachten. Dann kamen allerdings wieder allerlei Ablenkungen ins Spiel und die Serie verlor sich teilweise in belanglosen Dialogen, statt sich mit der Hauptfigur auseinanderzusetzen.

Nicht so bei Moon Knight, was uns allerdings auch zu einem Kritikpunkt bringt – und das ist im Prinzip das Einzige, was mich an der Serie ein wenig störte: In Anbetracht der Tatsache, wie viel Zeit man sich ließ, die Geschichte zu erzählen, geht das Finale dann etwas arg plötzlich über die Bühne. Entgegen Loki weißt Moon Knight die ganze Serie über keine Längen auf. Für mich war das Timing sehr stimmig und entsprichend das Finale gehetzt. Die Befürchtung hatte ich schon nach der äußerst gelungenen fünften Episode und leider bestätigte sie sich. Eine weitere Folge oder zumindest 15 Minuten mehr hätte das Moon Knight-Finale durchaus vertragen. Schade.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich hoffe, dass Moon Knight Staffel 2 grünes Licht bekommt, auch wenn die aktuell offenbar nicht mal angedacht ist. Die Serie wusste mich von der ersten bis zur letzten Episode mitzureißen und da ich seit Jahren wirklich schwer zu begeistern bin – es gibt zwar viele Serien, die ich mag, aber nur wenige, bei denen ich so mitfiebern kann – heißt das was.

Tja, was bleibt am Ende zu sagen? Im Prinzip hoffe ich, dass es Moon Knight Staffel 2 geben wird. Eine Basis für jedwede Art der Fortführung wurde ja geschaffen, aber irgendwie kann ich mir Moon Knight nur schwer auf der Leinwand vorstellen, insbesondere, sollte er tatsächlich an der Seite anderer Helden in Erscheinung treten und nicht seinen eigenen Solofilm spendiert bekommen. Das wiederum könnte klappen, da man immerhin die nötige Vorarbeit leistete, um den Charakter nun aufzubauen und zu erklären – allerdings müsste ein solcher Film dann natürlich auch die Leute im Kino abholen, die die Serie nicht gesehen haben. Schwierig. Definitiv schwierig.




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