Photo Shoots auf Conventions: So läuft es ab!

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Photo Shoot Tickets Conventions Photo Sessions Comic Con

Es gibt viele Bezeichnungen für diesen Teil der Convention-Landschaft: Photo Shoots, Photo Sessions, Photo Ops. Gemeint ist damit immer dasselbe – ein Foto mit eurem Star. Dieses Foto wird dabei von einem Profi-Fotograf aufgenommen. Wie das Foto dann zu euch gelangt, das hängt vom Con-Veranstalter ab. Aber erst mal eines nach dem anderen.

(Hier geht es zunächst um die regulären europäischen Beispiele. In den USA werden Fotos und Photo Shoots häufig anders geregelt. Darauf geht dieser Artikel weiter unten ein.)

Wie viel kostet ein Photo Shoot?

Wie bei den Autogrammen ist der Preis von Photo Shoots zumeist vom Veranstalter der Convention abhängig. Preislich kann man sich hier in 95% der Fälle an den Autogrammpreisen orientieren. Gelegentlich sind Photo Shoots teurer. Dass Photo Shoots günstiger sind als Autogramme kommt eigentlich eher sehr, sehr selten vor.

Damit bewegt man sich in Deutschland häufig zwischen 15 und 25 Euro. Ein Foto mit einem Serienhauptdarsteller oder einem bekannteren (Film)Star kann schon mal teurer werden. Auch hier kann man in England teils günstiger wegkommen. Photo Shoots mit Hauptdarstellern kosten hier in der Regel 20-30 Pfund. (Stand Dezember 2015 (bei extrem ungünstigem Wechselkurs: 27 bis 40 Euro).

Wie erhalte ich einen Photo Shoot?

Im Gegensatz zu den Autogrammen gehen bei den meisten Veranstaltern Photo-Shoot-Tickets bereits vor dem Event im Online-Shop in den Verkauf. Dennoch gilt es auch hier klar zwischen Hotelcons und Signing Events zu unterscheiden.

Signing Events

Je nach Größe der Veranstaltung und Anzahl der Gäste und Besucher werden hier feste Photo-Shoot-Zeiten vergeben, wann Star A, B oder C für diesen zur Verfügung steht. Diese Zeiten werden in der Regel wenige Wochen vor dem Event bekanntgegeben.

Abhängig von der Popularität eines Gastes können die Time Slots für Photo Shoots 10 bis 60 Minuten betragen. Der Veranstalter Showmasters ist mittlerweile dazu übergangen, bei großen Stars einen Photo Shoot am Vormittag, einen am Nachmittag anzusetzen.

Gerade bei Signing Events gehen die Tickets für Photo Shoots in den meisten Fällen bereits vorab online in den Verkauf. Zwar läuft dies stets unter der Devise „auch vor Ort können noch Tickets erstanden werden, sofern sie noch nicht ausverkauft sind“, aber genau da liegt der Haken „so lange sie noch nicht ausverkauft sind“. Gerade bei den großen, populären Veranstaltungen wie der London Film and Comic Con oder der MCM London Comic Con sollte man sich bei großen Stars nicht mehr darauf verlassen, dass vor Ort noch Tickets erstanden werden können.

Photo Shoot Tickets sind bei Signing Events stets extra zu kaufen  und nicht im Eintrittspreis enthalten. Zudem ist es mittlerweile die Regel, dass nur für Stars mit entsprechend hoher Nachfrage Photo Shoots angeboten werden. Anderweitig kann man sich häufig mit Fotos am Tisch behelfen, wenn man unbedingt ein Foto mit seinem Star ergattern möchte.

Hotelcons

Es gibt wohl kaum eine Hotelcon, die keine Photo Shoots anbietet. Photo Shoots sind hier fest ins Programm eingebettet, auch wenn es häufig zu Überschneidungen zwischen Photo Shoots, Autogrammstunden oder Panels kommt.

Im Gegensatz zu Signing Events, wo nur ein geringer Grundpreis für meist nur eine einzige Ticketkategorie gezahlt wird, bieten Hotelscons in vielen Fällen verschiedene Ticketkategorien. Je teurer die Ticketkategorie desto umfangreicher auch das Paket des Tickets. Je nach Veranstalter sind in den unterschiedlichen Ticketkategorien daher oftmals bereits einige Photo Shoots enthalten. Manche Veranstalter, wie z.B. Massive Events, schnüren Ticketkategorien, bei denen von jedem Star nicht nur ein Autogramm sondern auch ein Photo Shoot bereits im Ticketpreis enthalten ist.

Gerade bei Hotelcons gilt es sich deshalb vorher ausführlich zu erkundigen, welche Extras zu welchem Preis bereits im Ticket enthalten sind. Möchte man bspw. viele Photo Shoots und Autogramme haben, kann es sein, dass man mit der teureren Kategorie am Ende günstiger wegkommt, als mit dem günstigsten Ticket und den Extra-Ausgaben für Fotos und Autogramme.

Wie läuft ein Photo Shoot ab?

Egal ob Signing Event oder Hotelcon: ein Photo Shoot läuft in der Regel stets nach ein und demselben Prinzip ab. Die Fans warten vor der Photo-Area. Das kann ein Raum oder eine Area hinter Trennwänden sein. Betritt man diese Area gibt es für gewöhnlich einen Tisch, an dem man Jacken / Taschen / Rucksäcke für die Dauer des Fotos abgeben kann. Diese werden bei vielen Events von Mitarbeitern betreut.

Ist man an der Reihe wird nicht viel geredet. Meist ist nicht mehr drin als ein „Hallo“, ein „Wie geht’s?“, ein „Danke“ und ein „Tschüss“. Das war es dann auch schon. Photo Shoots sind sehr beliebt, deshalb muss es schnell gehen. Häufig hat man aber dennoch kurz die Gelegenheit nach einer Pose zu fragen, wenn gewünscht. Ansonsten ist Arm rumlegen das „Normale“. Anschließend geht es zügig hinaus aus der Photo Area.

No-Gos bei Photo Shoots:

  • nach Autogrammen fragen (hackt es?! o.O )
  • „stundenlange“ Gespräche führen
  • Geschenke überreichen
  • den Anweisungen der Crew nicht Folge leisten (keine Umarmungen heißt auch keine Umarmungen!)

Wie erhalte ich mein Foto?

Das handhabt jeder Veranstalter unterschiedlich. Früher war die gängige Art, dass die Fotos einige Stunden nach dem Photo Shoot an einer Ausgabe ausgelegt wurden. Andere Convention-Veranstalter schickten die Fotos per Post wenige Wochen nach dem Event auf die Reise. Manche tun dies auch heute noch.

Benötigt man zur Abholung des Fotos ein Ticket (meist ein kleiner Zettel mit Nummer), wird dieser nach dem Foto noch in der Photo Area ausgegeben.

Immer mehr Veranstalter gehen jedoch zu dem Schema über, die Fotos direkt vor Ort auszudrucken. Das spart Zeit – dem Veranstalter und dem Besucher. Die Fotos werden dann sogleich in der Photo Area übergeben und sollte ein Foto nichts geworden sein, hat der Veranstalter augenblicklich die Möglichkeit, den Fan noch einmal zum Foto zu schicken, was natürlich auch die Zufriedenheit der Fans erhöht. Keiner mag ein Foto, auf dem er oder der Star die Augen geschlossen hat, das verschwommen ist oder was auch immer.

Prop Photo Shoots, Group Photo Shoots & Co.

Gerade auf Hotelcons oder auch bei Cast-Reunions auf Signing Events bietet sich oftmals ein Group Photo Shoot an. Die Nachfrage nach diesen ist relativ hoch, wenngleich mit Anzahl der Stars natürlich auch der Preis des Photo Shoots steigt. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Gruppenfoto so viel kostet wie alle Fotos mit jedem Star einzeln. Manchmal liegt der Preis auch ein wenig darunter, quasi ein „Mengenrabatt“ ^^

Prop Photo Shoots haben sich gerade bei den britischen Events eingebürgert. Ein Foto von euch auf dem eisernen Thron von Game of Thrones? Ein Foto im DeLorean? Oder doch lieber ein Foto vor Green Screen, um euch dann per Computer in einer anderen Galaxis vorzufinden? Diese Fotos sind relativ günstig (Showmasters verlangt in der Regel 5 Pfund für ein solches Foto). Das bedeutet aber auch, dass der Anstrum sehr groß ist. Hier gehört also ein wenig Glück dazu.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich auch Fotos bei denen man mit dem jeweiligen Star vor einem passenden Hintergrund fotografiert wird.

Fotos am Autogrammtisch

Was auf Hotelcons üblicherweise ein absolutes No-Go ist, ist bei Signing Events relativ gängig. Trifft man seinen Star, um ein Autogramm zu holen, darf man hier üblicherweise nach einem Foto fragen. Die meisten sind gerne dazu bereit. Hat man keine Begleitung, die ein Foto knipst, steht dann auch gerne die Crew zur Verfügung.

Jedoch kommt es auch immer wieder vor, dass ein Star dies verneint oder von vornherein mit einem Schild hinter dem Autogrammtisch bedeutet wird, dass entweder gar keine Fotos oder keine Fotos gemeinsam mit dem Star am Tisch gemacht werden dürfen. An diese Anweisungen sollte man sich auf jeden Fall halten. Ein Foto-Verbot kann viele Gründe haben, die durchwegs menschlich und verständlich sind und nichts mit „Geld-Geilheit“ zu tun haben müssen. Manche Stars greifen daher auf diese Option zurück, da sie vom Blitzlichtgewitter Kopfschmerzen oder Migräne bekommen, andere können aus gesundheitlichen Gründen schlecht aufstehen und sich über den Tisch beugen. Etc.

Teilweise wird aber auch von Seiten des Veranstalters darauf zurückgegriffen, wenn sich ein Star als äußerst beliebt herausstellt und durch Fotos nicht sichergestellt wäre, dass möglichst viele Fans das Autogramm erhalten, das sie sich so sehr wünschen.

Andere Länder, andere Sitten – die USA

Weltweit laufen Photo Shoots ungefähr gleich ab. Aber als prominentes Beispiel für Ausnahmen müssen nun die USA herhalten. Beachtet, dass dieses Thema nicht verallgemeinert werden kann und man sich daher stets vorab über die Handhabe des jeweiligen Veranstalters informieren sollte!

Gerade auf den Comic Cons in den USA ist es allerdings Gang und Gebe, dass Fotos am Tisch Geld kosten. Viele Comic Cons in den USA bieten Photo Shoots nur über einen externen Anbieter an, der zwar für die Con gebucht ist, aber unabhängig vom Veranstalter agiert.

Arbeitet ein Star nicht mit diesem Anbieter sondern nur mit dem Convention-Veranstalter zusammen, stehen für ihn keine Photo Shoots auf dem Plan und es wird entsprechend gerne mit Fotos am Tisch Geld verdient. Leider hat sich dies inzwischen auch auf europäischen (auch auf deutschen) Conventions vermehrt eingeschlichen und entsprechend hat sich daraus inzwischen eine gewaltige Maschinerie entwickelt. Dass für ein Selfie am Autogrammtisch dann gut und gerne mal derselbe Preis veranschlagt wird wie für das Autogramm oder die professionelle Photo Session ist traurigerweise keine Seltenheit mehr, wenngleich natürlich jeder selbst wissen muss, ob einem ein solches Foto wirklich die – teils gewaltige – Stange Geld wert ist.

Photo Shoots – vorab erkundigen!

Mehr als noch bei den Autogrammen gilt es, sich bei den Photo Shoots vorab zu informieren, wie der entsprechende Veranstalter diese handhabt. Hier werden so viele verschiedene Möglichkeiten gehandhabt, dass es nur schwierig ist, alle in einem Artikel zu nennen oder abzudecken.

Nicole Sälzle schreibt seit 2005 für Stargate-Project.de und legte damit den Grundstein für ihre Zukunft. Ihre jahrelange Erfahrung im redaktionellen Umfeld nutzte sie als Sprungbrett - erfolgreich. Mittlerweile schreibt die studierte Übersetzerin und Dolmetscherin für namhafte Newssites im Bereich Film & Serien. Unter dem Titel "Der Verlorene Sektor" bringt sie ihre eigene Sci-Fi-Romanreihe raus.