Review: Stumptown Staffel 1 – ein gelungener Auftakt für die etwas andere Krimiserie?

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Teaser: Stumptown mit Cobie Smulders, Michael Ealy und Jake Johnson
(c) ABC

Stumptown versprach einst im ersten Trailer eine Menge Action, Drama und Humor. Schauen wir uns an, ob die erste Staffel der Serie dieses Versprechen einhalten kann.

Stumptown Staffel 1: Die Suche nach Antworten auf viele Fragen

Die auf Comics basierende Serie Stumptown widmet sich Dex Parios (Cobie Smulders). Die Kriegsveteranin versucht in ihrer Heimat ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mit Spielsucht und Alkoholproblem gar nicht so leicht.

Als sich ihr die Möglichkeit bietet, Privatermittlerin zu werden, beschließt sie, den Neuanfang zu wagen und sie geht voll und ganz in ihrem Job auf. Die Ereignisse der Vergangenheit lassen sie jedoch nie ganz los. Zu viele offene Fragen beschäftigen Dex Parios, seien es die mysteriösen Umstände unter denen die Liebe ihres Lebens im Kriegseinsatz starb oder das Verschwinden ihrer Eltern. Denn für ihren am Down-Syndrom leidenden Bruder Ansel (Cole Sibus) ist sie nach ihrer Rückkehr aus dem Einsatz die einzige Familie, die er noch hat. In einer Nacht- und Nebelaktion verschwanden ihre Eltern und Dex weiß auch Jahre danach nicht, wieso.

Zum Glück kann sie auf die Unterstützung von Grey (Jake Johnson) setzen, dessen Bar ihr ohnehin als Büro für ihre Ermittlertätigkeit dient. Und auch die Beziehung zum Polizisten Miles Hoffman (Michael Ealy) hilft ihr immer wieder aus brenzligen Situationen – oder es wird alles noch viel komplizierter, als es ohnehin schon ist.

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Stumptown: Hält Staffel 1, was sie verspricht?

Fasst man den Inhalt von Stumptown kurz und knapp zusammen, erhält man eine durchschnittliche Serie, in die man nach einem langen Arbeitstag mal schnell zum Abschalten reinzappen möchte. Doch schon der erste Stumptown-Trailer wollte zeigen: Diese Serie ist anders. Kann Stumptown Staffel 1 dieses Versprechen halten?

Kurz und knapp: In weiten Teilen gelingt das der Serie sehr gut.

Marvel-Star Cobie Smulders passt perfekt in die Rolle der Dex Parios. Sie bringt die nötige Leichtigkeit mit, um die mit frecher Klappe und aufgesetzter Gleichgültigkeit ausgestattete Privatermittlerin gut rüberzubringen. Zugleich bewies sie ja schon in den Marvel-Filmen und in der Serie Agents of S.H.I.E.L.D., dass sie für die Kamera auch mit Händen und Fäusten austeilen kann.

Auch die anderen Rollen wurden hervorragend besetzt, sei es mit Jake Johnson als mal mehr, mal weniger Ex-Gauner Grey, Michael Ealy als von Dex um den Finger gewickelter Detective Hoffman oder Camryn Manheim als mal strenge, mal mütterliche Lieutenant Cosgrove. Ergänzt wird der Cast um Cole Sibus, der den Bruder von Dex spielt. Positiv gibt es außerdem anzumerken, wie natürlich hier mit dem Down-Syndrom umgegangen wird. Im Mittelpunkt steht nie, dass Ansel das Down-Syndrom hat, er wird einfach wie jeder andere Charakter behandelt und erhält einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Handlung zugesprochen. So funktioniert Inklusion.

Stumptown geht aber auch an andere Themen auf natürliche Weise ran – ohne dabei besonders plakativ zu wirken, wie es leider inzwischen bei besonders vielen Produktionen der Fall ist. Das ist erfrischend anders und sehr zu begrüßen. Zudem gelingt es der Serie stets, die Balance zu halten – zwischen Procedural, das Woche für Woche einen neuen Fall in den Mittelpunkt stellt, und Serial, bei dem sich ein roter Faden durch die Handlung zieht. So erhält der Zuschauer endlich mal wieder das Gefühl, nicht im Eiltempo durch die Serie geschleppt zu werden, sondern kann auch einzelne Episoden auf sich wirken lassen oder in diese Mal reinzappen.

Stumptown unterscheidet sich auch dahingehend von anderen Krimiserien, als dass die Charaktere im Mittelpunkt stehen. Zwar gibt es meist einen Fall der Woche, doch der hat meist auch immer Konsequenzen für die verwickelten Hauptfiguren und trägt somit zu deren Gesamtentwicklung über die Gesamtheit der ersten Staffel hinweg bei.

Ist Stumptown nun also eine rundum perfekte Serie? Nein, nicht ganz. Wie oben schon erwähnt, gelingt die Serie in weiten Teilen. Sie hat aber auch ihre Macken.

Wie in so vielen Dingen, versucht Stumptown auch zwischen den humorvollen, locker flockigen Szenen und den eher dramatischen Momenten die Balance zu meistern – und schafft das leider nicht immer. Gelegentlich kommt eben noch ein flotter Spruch, wo die Stimmung eigentlich schon längst umgeschlagen hat. Das macht das eigentlich zu begrüßende Wechselspiel zwischen unterhaltsam und dramatisch gelegentlich etwas holprig.

Stumptown Staffel 2 schon bestellt

Alles in allem ist Stumptown eine solide Serie, auf deren neue Folgen man sich Woche für Woche von Neuem freuen kann. Vor allem hält sie ihr Versprechen, etwas anders zu sein, als alles andere, das man derzeit im TV sieht – was vor allem an der eher ungewöhnlichen Ermittlerin und dem Zusammenspiel der Charaktere liegt. Da die erste Season von Stumptown mit einem WTF?!-Moment endet, ist es natürlich zu begrüßen, dass Stumptown Staffel 2 längst bestellt wurde. Die meisten Handlungsstränge wurden aber in der ersten Staffel abgeschlossen.

Beyond-Faktor

  • Mit Cobie Smulders hat man eine Hauptdarstellerin verpflichtet, die einer breiten Masse zwar vor allem aus How I Met Your Mother bekannt sein dürfte. Ihre Rolle als Maria Hill im Marvel-Universum ist aber gewiss nicht zu vernachlässigen.
  • Dem Cast gehört außerdem Michael Ealy an, den schon deutlich weniger Fans mit dem Sci-Fi-Genre in Verbindung bringen. In der kurzlebigen Serie Almost Human spielte er an der Seite von Karl Urban den robotischen Partner von dessen mürrischen Cop.
  • Camryn Manheim wirkte an der ebenfalls eher kurzlebigen Science-Fiction-Serie Extant mit, weshalb sie den meisten Zuschauern vermutlich aus Ghost Whisperer in Erinnerung geblieben sein dürfte.

Hinzu kommen Gastauftritte von verschiedenen Sci-Fi-Stars, auf die ich in einzelnen Episoden-Besprechungen eingehen werde.




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