Review: Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

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(c) Lucasfilm / Disney

Mit Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers kam am 18. Dezember die letzte Episode der sogenannten Skywalker-Saga in die Kinos. Nach neun Filmen ist also Schluss. Man trennt sich von der Geschichte der Skywalkers, ehe man sich auf andere Bereiche des Star Wars-Universums konzentrieren wird. Doch beendet Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers auf würdige Art und Weise?

Darum geht es in Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Kylo Ren tut alles, um seine Macht als Oberster Anführer der Ersten Ordnung zu halten und auszubauen. Eine Bedrohung von außerhalb gefährdet diese Macht. Was vom Widerstand übrig ist, versucht unterdessen, hinter die Wahrheit einer Übertragung zu kommen, die die Galaxis erschüttert hat, und holt zum Gegenschlag aus, dessen Ausgang über das das Schicksal der Galaxis entscheiden könnte. Eng damit verknüpft: das Schicksal von Rey.

Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers – Das kann der Film

Die neunte Episode geht gleich in die Vollen und grenzt sich allein dadurch schon deutlich vom Vorgänger ab, dessen magere Handlung über mehr als zwei Stunden nur vor sich hintröpfelte. Hier rächt sich dieses Vorgehen, denn die Handlung von Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers allein könnte schon 2-3 Filme füllen.

Entsprechend wirkt selbst der Einstieg in den Film schon gehetzt. Jeder der Charaktere scheint irgendetwas hinterher zu jagen. Allen voran natürlich Kylo Ren, der sich auf der Suche nach dem mysteriösen Sith-Planeten Exegol befindet.

Das Tempo hält sich beinahe den ganzen Film über und ist eines der größten Mankos, das einige weitere Probleme im Schlepptau hat. Selbst bedeutende Szenen fühlen sich an, als würden sie nur vorbeihuschen. Ein sehr gutes Beispiel hierbei ist eine Szene, die auch im Trailer schon verwendet wurde und C-3PO dabei zeigt, wie er einen letzten Blick auf seine Freunde wirft. Szenen wie diese bekommen aufgrund des hohen Tempos gar nicht die Chance, auf das Publikum zu wirken, sodass diesem die Tragweite bewusst wird. Emotionen aufkommen lassen? Keine Zeit.

Auch auf die Charaktere schlägt sich das nieder. Zunächst muss jedoch gesagt werden, dass es höchste Zeit war, das neue Trio endlich gemeinsam agieren zu lassen. Das wäre schon viel früher in der Sequel-Trilogie nötig gewesen. Leider hatte auch hier der Vorgänger gepennt. Deshalb haben Rey, Poe und Finn nun eine großartige Chemie, aber der Zuschauer braucht, um mit der Dynamik warm zu werden. Doch kommen wir zum eigentlichen Charaktermanko:

Während das zentrale Trio nun endlich genutzt wurde und in dieser Konstellation weitestgehend zu überzeugen weiß, gehen andere Charaktere geradezu unter. Lediglich der von Kerri Russell dargestellten Zorri Bliss räumt man etwas mehr Zeit ein. Von Dominic Monaghans Rebell bekommt man fast nichts zu sehen. Und auch die im Vorfeld groß angepriesene und von Naomie Ackie dargestellte Jannah geht unter – dabei wird im Verlauf durchaus Potenzial für den Charakter deutlich, der in seiner Vergangenheit Parallelen zu Finn aufweist.

Der Umgang mit den Charaktern deutet aber nicht nur auf Probleme mit dem Tempo hin. Auch das zweite große Problem des Filmes wird hier offensichtlich: Vieles geschieht, nicht alles ist miteinander verbunden, obwohl ein Zusammenhang wichtig wäre, und nicht alles wird erklärt.

Ja, es gibt Antworten auf zentrale Fragen, wie die Abstammung Reys. Aber es werden auch viele neue Fragen aufgeworfen, die auf der Leinwand wahrscheinlich nie beantwortet werden. Immerhin ist die Skywalker-Saga zu Ende und ein Wiedersehen mit den Helden aus der Sequeltrilogie nicht garantiert. Dabei würde Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers eher als Ausgangsbasis für neue Abenteuer dienen denn als Ende für eine 9-teilige Filmreihe geschweige denn einer, die die Popkultur so stark geprägt.

Fazit zu Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Per se ist Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers kein schlechter Film. Die schauspielerische Leistung ist größtenteils die beste, die die Sequeltrilogie hergibt. Der Humor wirkt wohldosierter als in Die letzten Jedi (Man denke nur mal an Finn, der inmitten einer Schlacht als wandelnder Springbrunnen durch die Korridore wandert oder Poes Witze über Hux‘ Mutter!). Das zentrale Trio bekommt endlich gemeinsam etwas zu tun. Fanservice wird geboten, aber ebenso doch recht gut dosiert. Und gerade das Finale dürfte so manch einen alteigesessenen Fan an das gute, alte Expanded Universe mit seinen auch mal finstereren Romanen und Games erinnern. Die großartigen Effekte müssen natürlich gar nicht erst erwähnt werden.

Beginnt man dann den Kopf einzuschalten, beginnt man automatisch verschiedene Szenen und Entscheidungen zu hinterfragen. Vor allem, da Der Aufstieg Skywalkers am Ende wie ein Puzzle aus vielen verschiedenen Einzeleindrücken wirkt, abgeschlossenen Mini-Kapiteln auf dem Weg zu einem großen Finale – die es leider häufig versäumen, Charakteren, Entscheidungen oder ganzen Szenen einen tieferen Hintergrund zu verleihen.




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