Autoreninterview mit Harrison Shepard von Raumakademie Paluran | WERBUNG

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Autoreninterrview - Sci-Fi-Autoren - Interview - Vorstellung

Vor kurzem entführte uns Harrison Shepard im Rahmen einer Buchvorstellung schon in die Raumakademie Paluran. In diesem Autoreninterview lernt ihr den begeisterten Sci-Fi-Fan näher kennen. 15 Fragen beantwortete er rund um die Themen Sci-Fi, Bücher, etc.

Interview mit Harrison Shepard

Hallo Harrison Shepard

vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview auf Beyond the Show nimmst. Fangen wir gleich an:

Stell dich doch bitte kurz in eigenen Worten vor.

Hallo! Mein Name ist Harrison Shepard. Ich wurde in Nürnberg geboren und drückte dort auch die Schulbank. Die Ausbildung beendete ich mit dem Fachhochschulstudium der Nachrichtentechnik. Ab 1980 arbeitete ich in der Presales-Dokumentation eines großen Elektro-Unternehmens, dem ich bis zur Rente treu blieb.

Ich bin verheiratet. Wir haben Zwillinge, einen Sohn und eine Tochter, die beide inzwischen im Berufsleben stehen.

© bei Fotografie Pfänder

Hobbymäßig lese ich, vorwiegend SF- und Fantasy-Buchreihen. Gleiches gilt für Filme und Videos. Seit einigen Jahren habe ich dank Netflix die K-Dramen für mich entdeckt.
Computerspielen bin ich auch nicht abgeneigt. Sie halten, so wichtig im Alter, meine grauen Zellen fit. Beim EDFC (Erster Deutscher Fantasy Club) war ich jahrelang Story-Redakteur für das Clubmagazin FANTASIA.

Seit Jahrzehnten spiele ich mit Freunden ein SF-Rollenspiel, bei dem es um eine Raumakademie geht. 2008 wollte ich die Erlebnisse unserer Rollenspiel-Charaktere dokumentieren. Das gab ich schnell auf, weil es mir nicht genügte, lediglich Erinnerungen aufzuschreiben. Neue Charaktere tauchten vor meinem inneren Auge auf und die Interaktionen zwischen ihnen, die ich unbedingt zu Papier bringen wollte. Das war der Beginn meines ersten Romans „Raumakademie Paluran“, der schließlich 2019 veröffentlicht wurde. Der Folgeband „Auf der Spur der PARAMUR“ erschien 2022. Das dritte Buch ist in Bearbeitung. Inzwischen habe ich die Bücher bei Amazon zu der Romanserie „Das Myrthonische Sternenreich“ zusammengefasst. Das gibt mir die Möglichkeit auch einen Roman zu schreiben, bei der die Raumakademie in den Hintergrund tritt.

Im Gegensatz zum Rollenspiel beschreiben diese Romane ein völlig anderes Universum  mit anderen Planetensystemen und anderer Raumfahrt. Übernommen habe ich lediglich die Charaktere wie Tranthar, Kerasor, Charrut, Areghnatha, Pereth und Minart sowie den Hintergrund einer von Adelshäusern dominierten Gesellschaft.

Wenn du nicht gerade Science-Fiction schreibst, welche Science-Fiction-Bücher liest du dann selbst gerne und gibt es ein Sub-Genre, das dich besonders anspricht?

Ich bin ein Serien-Junkie. Das bedeutet, Einzelromane sind bei mir eher die Seltenheit. Ab Trilogien wird es für mich interessant. Warum? In einer Serie ist viel mehr Platz für den Aufbau der Charaktere und für zwischenmenschliche Beziehungen. Im Einzelbuch empfinde ich das persönlich als zusammengedrängt, auf das notwendigste beschränkt.
Was das Sub-Genre anbetrifft, da lese ich sehr gerne Military-SF wie beispielsweise „Die verschollene Flotte“ von Jack Campbell oder epische SF wie die Buchreihe um den Wüstenplaneten von Frank Herbert.

Was liest du, wenn es mal nicht Science-Fiction ist?

In letzter Zeit sind es Werke von Autoren-Kollegen. Da kommen alle möglichen Genre vor. Allerdings lechzt meine Seele zurzeit nach einer epischen Fantasy-Serie wie „Das Rad der Zeit“ von Robert Jordan oder „Die Askir-Saga“ von Robert Schwartz.

Wie sieht es mit Filmen, Serien und Games aus? Welche Sci-Fi-Hits haben es dir hier angetan und was interessiert dich abseits der Science-Fiction?

Filme:

  • Da fallen mir zuerst die Star Wars-Filme ein. Der erscheinungsmäßig erste davon „Eine neue Hoffnung“ hat damals mit seinen Spezialeffekten die gesamte Kinowelt umgekrempelt und mich mit dem anschaulichen Jedi-Universum schier vom Hocker gehauen.
  • „Avatar“ hat es geschafft, mich in eine fremde, unglaublich detaillierte Welt zu ziehen.
  • Und beim ersten Teil von „Dune – Der Wüstenplanet“ konnte ich nicht glauben, dass der Film plötzlich zu Ende war, so gefangen war ich von dem Geschehen, obwohl ich es vom Buch her kannte.
  • Fantasymäßig zählt die Herr-der-Ringe-Trilogie zu meinen Favoriten. Niemand hatte vorher geglaubt, dass es möglich ist, die Bücher zu verfilmen.

Serien:

  • Babylon V, für mich eine der besten SF-Serien. Die Charaktere passen sich neuen Gegebenheiten an, ändern sich. Freunde werden zu Feinde und umgekehrt.
  • Stargate-Atlantis, das Duo Major Sheppard/Wissenschaftler McKay wertet mit der gegenseitigen Hassliebe diese Serie enorm auf.
  • Raumpatrouille Orion, ein Super Fernseheinstieg für die deutsche SF. Leider kam danach nichts mehr. Das Argument hieß SF-Serien sind in der Verfilmung zu teuer.
  • Game of Thrones (Fantasy), episch und spannend bis zur letzten Folge.

Games:

  • Mass-Effekt-Trilogie
  • Stellaris
  • Endless Space
  • XCOM
  • Age of Wonders (Fantasy)
  • Dragon Age (Fantasy)

Nun kommen wir zum Schreiben: Woher nimmst du deine Ideen? Was inspiriert dich?

Ich bin schon von Jugend an mit der SF auf Tuchfühlung. Dementsprechend steht mir genügend Stoff für Inspirationen zur Verfügung. Am meisten beeinflusst mich das Rollenspiel. Wie dort versetze ich mich in die Charaktere, sehe durch ihre Augen und versuche, wie sie zu denken. Dadurch nehme ich manche Situationen anders wahr, als aus der reinen Autorenperspektive, was durchaus zu Wendungen oder Richtungsänderung im Handlungsverlauf führen kann.

An dieser Frage scheiden sich die Geister: Hörst du beim Schreiben Musik? Und wenn ja, was hörst du beim Schreiben?

Ja und Nein. Im Normalfall komme ich gut ohne Musik zurecht. Bemerke ich aber, dass ich plötzlich öfter den Computer verlasse, um unwichtige Dinge zu tun, oder erwische ich mich dabei, wie ich im Internet surfe, dann ist es höchste Zeit mir den Kopfhörer überzustülpen. Musik von den Dire Straits oder harmonische Instrumentalmusik reparieren in Sekundenschnelle meine Konzentrationsfähigkeit. Wenn jedoch gar nichts mehr geht, dann wirken „Brother in Arms“ von Mark Knopfler oder „Child in Time“ von Deep Purple wahre Wunder.

Raumakademie Paluran von Harrison ShepardWas macht für dich eine gute Science-Fiction-Geschichte aus?

Auch in einer Welt von Morgen werden Menschen ihre Grundeinstellung beibehalten. Es wird Menschen geben, die sich nicht ausstehen können, welche die sich bis aufs Messer bekämpfen und solche die sich zugetan sind oder gar lieben. Es ändert sich vielleicht die Umgebung, die Lebensart, die Technik oder die Art der Reise, aber die Grundeinstellung bleibt gleich. Das möchte ich auch in einer guten SF-Geschichte wiederfinden. Weiter gehört ein spannender, widerspruchsfreier Handlungsablauf dazu und Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann.

Was ist dir bei deinen Charakteren besonders wichtig?

Die Handlungen meiner Charaktere müssen nachvollziehbar sein. Da lege ich besonderen Wert drauf. Cormet, ein Adliger und beurlaubtes Mitglied der Myrthonischen Flotte, verhält sich, wenn er vor dem palasteigenen Sicherheitspersonal steht, anders, als bei der geschockten Danora, mit der er Kontakt über ein Messgeräte aufzunehmen versucht oder deren fünfjähriger Tochter, Saira, die ihn zuerst für ihren Vater hält.

Schreibst du (direkt) am PC oder traditionell mit Stift auf Papier? Oder tippst du den ersten Entwurf vielleicht an einer Schreibmaschine?

Meine Mutter hat mir bereits als Drittklässler beigebracht, auf der Schreibmaschine zu schreiben, blind, mit zehn Fingern. Dementsprechend bin ich gar nicht in Versuchung gekommen, Stories mit meiner unleserlichen Handschrift zu schreiben. Ich arbeite ausschließlich am Computer.

Gibt es ein Genre, in dem du auf keinen Fall schreiben würdest? Und weshalb nicht?

Das Genre Horror ist eindeutig nichts für mich. Ich spreche hier nicht von Untoten, wie sie in jedem Rollenspiel auftauchen können. Es geht um das entnervende Spiel einer nicht greifbaren Gefahr, die immer wieder überraschend und grauenvoll in Szene gesetzt zuschlägt, um ahnungslose Opfer anzufallen und sie nach einer langen Leidenszeit zu töten. Den ersten Teil von Alien zähle ich beispielsweise zu diesem Genre. Allein meine Erzählweise, durch die Augen der Charaktere zu sehen, würde mich den Horror viel intensiver erleben lassen, als es durch pures Lesen möglich ist. Nein, danke!

An welchem Genre würdest du dich gerne mal versuchen, an dem du dich bislang noch nicht ausgetobt hast?

Ganz klar Fantasy. Immer, wenn ich mich bei meinen Romanen an einer Stelle festgebissen habe, schreibe ich an einer Fantasy-Story. Ob die jemals herauskommen wird, steht in den Sternen. Aber ich komme so auf andere Gedanken. Das hilft mir Schreibbarrieren zu überwinden.

Eine Schublade voller Ideen: Was machst du, wenn du Ideen für neue Geschichten hast, aber nicht direkt dazu kommst, sie zu schreiben und zu veröffentlichen?

Ideen halte ich in einem Notizbuch fest, das immer in Griffweite liegt. Ich notiere das aber nur zur Sicherheit. Obwohl ich ein schwaches Namensgedächtnis habe, prägen sich mir solche Eingebungen fest in meine Gehirnwindungen ein.

Gibt es einen Ort, an dem du besonders gerne schreibst?

Nun, es gibt nur einen Ort, an dem ich schreibe. Das ist mein Hobbyraum. Er liegt auf Kellerniveau und ist auch Austragungsort unserer Rollenspiele. Der Vorteil: Hier herrscht absolute Ruhe. Der Nachteil: Ich benötige künstliches Licht.

Was würdest du dir für die Buch-Branche in der Zukunft wünschen?

Ich würde mir wünschen, dass sie den Umbruch hin zum elektronischen Buch, der noch lange nicht abgeschlossen ist, heil übersteht. Illegale Kopien sowie Schwarze Server im Ausland, von denen man Bücher kostenlos herunterladen kann. Das sind alles Dinge, die an der Lebensader der Buch-Branche nagen. Die nächste Aufgabe ist es, Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz abzuschätzen, Chancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Ich hoffe, auch das gelingt.

Auf was dürfen wir uns als nächstes freuen?

Momentan arbeite ich an dem dritten Buch der Raumakademie Paluran. Einen Arbeitstitel habe ich noch nicht dafür. Mein Wunsch ist es, neben den dramatischen Ereignissen, die das Auftauchen der insektoiden Fremdintelligenzen im letzten Band nach sich zieht, den Anwärterstatus für die Charaktere auf der Raumakademie abzuschließen, ohne dadurch die Buchreihe zu beenden.

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