Wie ich mich in meinem Nerd-Alltag fit halte

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Workout - Nerd - Fitness

Hey Leute, hier ist Nicki, die fette Sau! Wahlweise könnt ihr „Sau“ durch „Kuh“ ersetzen. Beide Kosenamen in Kombination mit „fett“ verwendeten meine Klassenkameraden sehr gerne, wenn sie über mich sprachen oder mich ansprachen. Das war in der ersten Klasse (nebenbei bemerkt) und zog sich weiter durch die Grundschule.

Ich muss wohl nicht extra betonen, dass ich auch heutzutage nicht begeistert bin, wenn mich jemand „Nicki“ nennt. Die eigentlich ganz nette Abkürzung meines Vornamens reißt für mich zu viele alte Wunden auf. Zum Glück respektieren 99 % der Leute, mit denen ich zu tun habe, meinen Wunsch, diesen Namen nicht zu verwenden. Ohne große Erklärungen. Tatsächlich ist es sogar das erste Mal überhaupt, dass ich darüber öffentlich schreibe. Und warum?

  1. Weil es an der Zeit ist und
  2. weil es sich im Rahmen dieser Blogparade anbietet.

Leute, ich kann euch gar nicht sagen, wie lange ich schon wieder an einer Blogparade teilnehmen wollte. Als ich dann bei Facebook über dieses sportliche Thema gestolpert bin, das auf dem Blog Life with Hanna Sophie ausgeschrieben wurde, fing es an zu rattern. Wie bekomme ich das Thema Sport in meiner Blog-Sektion Nerd Around the World unter? Nun denn … räumen wir mal mit Klischees auf. Ich habe vielleicht keine Idealmaße, aber unsportlich bin ich trotz meines Nerd-Daseins bei weitem nicht.

Aber wie (un)sportlich sind Nerds denn tatsächlich?

Schulsport – die Hölle für den Nerd!

Noch bevor ich zum Nerd wurde, war Schulsport für mich die Hölle. „Kosenamen“ wie der obere bestärkten mich darin: Ich bin fett, unsportlich, werde nie mit anderen mithalten können. Wenn ich heutzutage Bilder von mir als Kind sehe, begreife ich allmählich, wie falsch mein Bild von mir selbst damals war. Bei manchem Foto, das ich entdecke, bin ich geradezu schockiert: Ich war definitiv kein fettes Kind.

Dennoch: Ich gehörte immer zu denen, die zuletzt in die Mannschaft gewählt wurden. Meist war ich sogar die Letzte. Also die Allerletzte. Die, die einer Mannschaft beitreten „durfte“, weil sie übrig geblieben war und eben noch irgendwo unterkommen musste. Das änderte sich erst später, als alle meinen Wurfarm beim Völkerball fürchteten. Da war ich dann plötzlich die Erste, die gewählt wurde.

Dabei war ich nicht unsportlich. Ich verbrachte viel Zeit draußen an der frischen Luft, fuhr schon als Kind gerne Rad, hatte erst Rollschuhe, dann Inline-Skates. Mit 7 Jahren begann ich, ins Karate-Training zu gehen. Ich hörte erst später aus zeitlichen Gründen auf. Da war ich ca. 18 oder 19 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den zweiten braunen Gürtel erreicht.

Aber Reck, Barren, Schwebebalken? Ich konnte mit diesen Folterinstrumenten nie etwas anfangen. Gruselig. Lieber stand ich mit meinen Freundinnen auf dem Bolzplatz draußen auf dem Dorf oder legte mich mit den Jungs beim Eishockey auf dem Weiher an.

Mir fehlte was …

Während des Studiums hatte ich praktisch sämtliche sportlichen Aktivitäten eingestellt. Und mir fehlte was. Unglaublich. Die „dicke, unsportliche Nudel“ hatte aufgrund von Studium & Co. plötzlich gar nichts Sportliches mehr zu tun. Das machte mich extrem unzufrieden und ich buchte ein Probe-Training im Fitness-Studio. Doch irgendwie wollte mir das nicht so recht zusagen. Außerdem hat man als Student ja auch nicht sooo viel Kohle.

Als ich dann ein Video zu einem Fitness-Programm namens Insanity sah, war mein Interesse geweckt. Zwar stand ich anfangs DVD-Workouts auch skeptisch gegenüber, aber – Holla, die Waldfee! – das ist keines dieser peinlichen 90er-Jahre-Workouts mit sexy Spandex-Anzügen und ein paar Hampelmännern und Crunches. Da geht die Post ab!

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Also hatte ich erstmal geschaut, wo ich das herbekomme und dann auch gleich zugeschlagen. Und da war es um mich geschehen. Na ja, nicht direkt. Es hatte 1-2 Wochen gebraucht, bis ich mit dem Workout warm wurde, ganz einfach, weil es sooo mega heftig ist.

Aber ich blieb dabei und ich liebe es auch weiterhin. Doch irgendwann wird selbst das beste Workout langweilig und ich hatte dann doch ein Level erreicht, an dem ich die Übungen relativ gut meistern konnte. Deshalb sah ich mich nach Alternativen um und landete bei den Fortsetzungen. Tatsächlich übersprang ich zunächst Insanity The Asylum Vol. 1 und Vol. 2. Damals waren beide aufgrund der Beigaben einfach so teuer, dass ich mir diese nicht leisten wollte.

Sport für Nerds? Das nächste Level …

Ich landete also direkt bei Insanity Max: 30. Täglich 30 Minuten Workout. Kann ja nicht so schlimm sein … Doch kann es. Alter Falter! Insanity Max: 30 haut auch heutzutage noch kräftig rein und das, obwohl ich regelmäßig Workouts wie dieses mache. Das Konzept von Insanity Max: 30 ist easy zu verstehen:

An jedem Tag gibt es ein 30-minütiges Workout. Ziel ist es, so lange wie möglich durchzuhalten, ohne eine Pause abseits der vorgegebenen Pausenzeiten einzulegen. Ja, klingt wirklich easy … Puh … In der nächsten Woche gilt es, diese Zeit dann zu überbieten.

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Als ich auch mit Max: 30 einige Zeit verbracht und ein gutes Angebot gefunden hatte, ging es für mich dann tatsächlich auch ran an Insanity: The Asylum. Ich kaufte Vol. 1 und 2 auf einen Schlag und ich liebe beide Programme weiterhin, wobei Vol. 2 aufgrund vieler Faktoren wohl mein Dauer-Liebling ist.

Während Insanity und Insanity Max: 30 vollständig mit dem eigenen Körpergewicht auskommen, benötigt man für The Asylum ein wenig Zubehör. Die Agilitätsleiter liegt bei. Ein Springseil – ohne das man abhängig vom vorhandenen Platz auch trainieren kann – ist ebenfalls enthalten. Hanteln und Bänder muss man sich allerdings noch besorgen. Ich trainiere mit zwei Dumb Bells zu je 5 Kilo.

Perfekt in den Nerd-Alltag zu integrieren

Was ich an Workouts wie diesen so schätze, ist die Tatsache, dass sie sich relativ leicht in den Tagesablauf integrieren lassen. Beruflich sitze ich rund 10-12 Stunden täglich vor dem PC. Ins Fitness-Studio zu huschen (sieht man mal von Corona-Zeiten ab), dort zu trainieren, nach Hause, duschen, etc. – da vergeht einiges an Zeit.

Auch das Training im Verein gestaltet sich schwierig. Die fixen Zeiten lassen sich oft nicht mit meinem zwangsläufig flexiblen Arbeitsalltag verbinden – Aufträge kommen nicht immer zu den gleichen Zeit hereingeflattert. Andererseits finden viele Trainingseinheiten dann statt, wenn ich regulär arbeite oder es kommt zumindest zu Überschneidungen.

Gerade die Insanity-Workouts bieten sich außerdem ideal für Zuhause an. Es gibt natürlich noch viele weitere Workouts dieser Art, aber hier gilt: Augen auf!

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Als ich vor zwei Jahren mit P90X begann, stellte ich fest, dass dieses doch um einiges „anspruchsvoller“ ist. Nicht zwangsläufig aufgrund der Übungen. Doch kaum eine Trainingseinheit kommt ohne Stuhl aus. Da geht dann erstmal das muntere Rücken los – so viel Platz hab ich dann doch nicht! Und ich will nicht versehentlich einen Geist beschwören. Geht das mit Stühlen überhaupt?

Bei einigen Einheiten benötigte man eine freie Wand, an die man sich lehnen kann – habe ich nicht. Manche Übungen brauchen extrem viel Platz – Stuhl hin oder her. Und unterschiedlich schwere Hanteln wären eigentlich auch zu empfehlen.

Hinzu kommt, dass für viele Übungen eine Klimmzugstange benötigt wird. Bei P90X Pflicht! Ebenfalls eine Möglichkeit, die ich nicht habe. Hier improvisiere ich dann mit den Alternativübungen aus Insanity – denn im Gegensatz zu P90X bietet Insanity: The Asylum zu allen Klimmzugübungen Alternativen mit Hanteln oder Bändern.

So … und wie geht es weiter?

Leider ist an die Workouts von Beachbody immer schwerer ranzukommen. Das liegt daran, dass der Anbieter, der neben P90X und Insanity noch viele weitere Programme im Angebot hat, auf Streaming umgestellt hat. Und selbst die Streamingplattform kann derzeit wohl nur mit einer US-, UK- oder kanadischen Rechnungsadresse abonniert werden.

Entsprechend werde ich mich in nächster Zeit nicht nach neuen Workouts aus dem Hause Beachbody umsehen. Vorerst muss ich aber ohnehin das Jahr 2020 wettmachen. Da kommen wir dann auch zu meinem Rückschlag.

Obwohl ich in den vergangenen Jahren sehr konsequent war, schlug mir die aktuelle Lage im letzten Jahr doch sehr aufs Gemüt. Die Sorgen um die eigene Existenz quälen mich seit beinahe einem Jahr. Solange ich mich auf die wenigen Jobs, die mir geblieben waren, konzentrieren konnte, war alles gut. War ich nicht am Arbeiten, so ging es los mit dem Gedanken-Karusell.

Gerade beim Sport machte sich dies bemerkbar. Ich fühlte mich nicht „fit“, obwohl mir körperlich nichts fehlte. Ich konnte mich nicht konzentrieren, stolperte fortwährend über die Leiter. Die Hanteln fühlten sich mindestens 5x so schwer an. Irgendwann gab ich dann auf, unter diesen Umständen trainieren zu wollen.

Erst zum Jahreswechsel fasste ich dann den Entschluss, wieder loszulegen. Ja, total klischeehaft mit guten Vorsätzen und so! Seitdem geht es ganz gut, obwohl sich meine Situation kaum verbessert hat. Vielleicht hat sich mein Kopf allmählich an diese Dauerbelastung gewöhnt und ich kann anders damit umgehen? Ich weiß es nicht. Ich nutze es jedenfalls aus, solange dieser Enthusiasmus anhält.

Aktuell gehe ich hauptsächlich den Asylum-Workouts nach und versuche wieder auf den Stand von 2019 zu kommen, als ich richtig, richtig fit war und man – ja, trotz nerdigem Nerd-Alltag – einen Ansatz von Six-Pack erkennen konnte.

Wie sieht es langfristig aus? Ab und an spiele ich mit dem Gedanken, mal wieder das Inlinern zu versuchen. Vielleicht diesen Sommer? Auch möchte ich seit Jahren endlich mal etwas völlig Verrücktes versuchen: Skateboard fahren! Dazu benötige ich aber erst ein Skateboard. Ein schickes Longboard wäre mein Traum 😉

Und ein großer Wunsch wäre: Ich würde gerne Schwertkampf lernen. Davon träume ich schon seit Jahren. Dann passierte allerhand Sh*t und das war es zunächst gewesen. Vielleicht nach Corona?

Aber womöglich finde ich – abseits meines großen Traums vom Schwertkampf und den DVD-Workouts – auch noch eine andere sportliche Betätigung, die mir liegt. Wer hat Tipps für mich? Und wie wiederlegen meine Mit-Nerds, dass man trotz Nerd-Dasein gar nicht so unsportlich sein muss?

 


 




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