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Drei turbulente Staffeln legte Falling Skies hin. Da hat es die 4. Staffel der Serie natürlich schwer, mitzuhalten. Ob es ihr dennoch gelingt?

Darum geht es in Falling Skies Staffel 4

Die dritte Staffel endete mit einem Paukenschlag. Nach dem erfolgreichen Angriff der Menschen und der Volm auf die Espheni landeten die Volm mit ihrer Flotte auf der Erde. Doch der Commander hat mit den Menschen anderes vor, als diesen selbst vorschwebt. Statt mit den Menschen gemeinsam gegen die Invasoren zu kämpfen, wollen die Volm das Schlachtfeld übernehmen und die Menschen in ein Camp in Brasilien stecken, wo sie in Frieden leben können. Gerade in letzter Sekunde kann die 2nd Mass Cochise davon überzeugen, dass sie selbst mit für ihren Planeten kämpfen möchten und so begibt sich die Truppe wieder auf den Weg zurück nach Charleston.

Doch unterwegs kommt schnell alles anders als gedacht und damit beginnt die vierte Staffel: Die 2nd Mass wird getrennt. Während die meisten in ein Gefängnis der Espheni gesteckt werden, um früher oder später durch genetische Experimente in Mensch-Alien-Hybriden verwandelt zu werden, ist anderen ein anderes aber nicht minder schlimmes Schicksal widerfahren. Matt sitzt in einem Umprogrammierungscamp der Espheni, wo den Jugendlichen eingetrichtert wird, dass die Espheni die Welt zu einem wundervollen Ort machen, und Anne befindet sich auf der Suche nach ihrer Tochter Lexi und treibt dabei ihr Team zum Äußersten an. Ben hingegen weiß genau, wo Lexi ist, denn er hat sie nach dem Überraschungsangriff der Aliens in Sicherheit gebracht, fiel dann aber ins Koma. Als er Monate später erwacht, traut er seinen Augen kaum, als er allmählich begreift, welches Spiel Lexi spielt.

Kritik zu Falling Skies Staffel 4

Wie macht man mit einer Serie weiter, deren erste drei Staffeln einen fantastischen Handlungsbogen aufbauten und die besser kaum werden können? Nun, dieser Frage mussten sich die Macher von Falling Skies in Staffel 4 stellen und die Antwort darauf ist etwas verzwickt. Zunächst fügt sich Staffel 4 gut in das Bild ein. Während Staffel 4 genau dort weiter macht, wo die dritte Staffel endet, gibt es gleich nach rund 10 Minuten einen Zeitsprung. Plötzlich fragt sich der Zuschauer, was mit den Menschen der 2nd Mass passiert ist. Erst nach und nach setzt sich das Bild zusammen und die Handlungsstränge entwickeln sich einzeln weiter. Das hat etwas Positives. Denn während auch in den ersten drei Staffeln verschiedene Handlungen am Ende zum roten Faden der Staffel und der Serie beitrugen, war hier meist mehr oder weniger die gesamte 2nd Mass involviert.

Zum ersten Mal sind die Charaktere dermaßen über mehrere Stationen verteilt, dass sie sich auch unabhängig von anderen entwickeln können. Dies wird insbesondere bei Matt (Maxim Knight) deutlich, der hier einen enormen Sprung nach vorne unternimmt.

Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei Ben (Connor Jessup) zu beobachten. Aufgrund der Tatsache, dass er zu den Kindern mit “Stacheln” gehört, bekam er zwar in den vergangenen Staffeln einige Aufmerksamkeit, doch zum ersten Mal muss er richtiggehend Verantwortung übernehmen, insbesondere, als er sich gegen seine Schwester Lexi (Scarlett Byrne) durchsetzen muss, die sein Vertrauen gehörig auf die Probe stellt.

Hier sind wir aber auch gerade beim größten Schwachpunkt der Staffel. Während Lexi als Charakter einerseits zwar nach und nach auch aktiv ins Zentrum der Handlung gestellt wird, kann man als Zuschauer kaum einen Bezug zu ihr aufbauen. Die meiste Zeit über nervt dieser Charakter ausschließlich, da er den Vorhaben der Menschen im Weg steht, die man über die vergangenen Staffeln lieb gewonnen hat. Zugleich scheint ihr eigener Plan, den Menschen zu helfen, einfach fern zu sein. Natürlich ist es immer gut, ein Rätsel zu wahren, das dem Zuschauer nur nach und nach offenbart werden, doch im Fall von Lexi – die selbst nicht einmal weiß, was die Espheni mit ihr vorhaben – kann man deren Handlungen oftmals nicht folgen. Beziehungsweise scheinen diese häufig konstruiert, um die Handlung genau in die Richtung zu lenken, in der die Autoren sie am Ende der Staffel haben möchten.

Hier wird auch Tom Mason (Noah Wyle) immer penetranter. Galt er in den vergangenen Staffeln noch als guter Stratege und Führungskraft, setzt er sich nun häufig über die Entscheidungen und Meinungen der anderen Mitglieder der 2nd Mass hinweg. Dies wird oft nicht nur von seinen Gegnern wie Pope (Colin Cunningham) bemerkt, sondern auch von Colonel Weaver (Will Patton) und Anne Glass (Moon Bloodgood) kritisiert. Der Fehler, der hier begangen wurde, dürfte wohl der sein, Tom in der 3. Staffel zum Präsidenten erklärt zu haben, was ihm – auch nach seiner Zeit im Amt – einen Höhenflug bescherte, der der Serie nicht gut tat.

Zum Glück gibt es aber auch noch die anderen Charaktere, die die Serie hier tragen. Während Anne verbissen auf der Suche nach ihrer Tochter ist und an der Grenze zum Überschnappen steht, sind ihre Beweggründe noch nachvollziehbar. Auch die Entwicklungen, die Hal (Drew Roy) und Margaret (Sarah Carter) durchmachen, können nachvollzogen werden, wenngleich diese Charaktere gerade zum Ende der Staffel oftmals fragwürdige Entscheidungen treffen. Doch genau darum geht es letztlich in Falling Skies. Entscheidungen und deren Tragweite. Für einen einzelnen Menschen, für einen anderen oder eben für die gesamte Gruppe.

Nun allerdings steht die Gruppe vor einer Zerreißprobe und man merkt deutlich, wie es auf das Ende der Serie zugeht. Jedoch blickt man diesem in der vierten Staffel mit gemischten Gefühlen entgegen. Denn zum einen setzte Staffel 4 die Geschichte von Falling Skies würdig fort. Andererseits merkte man allerdings auch, wie hier versucht wird, immer noch eines draufzusetzen und wie die man sich gegen Ende der Staffel auf zwei Charaktere versteift, während die Story und die anderen Charaktere hinken.

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