Autoreninterview mit Skandar Sachse von If We Turn Into Villains | WERBUNG

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Autoreninterrview - Sci-Fi-Autoren - Interview - Vorstellung

Bevor wir in Kürze mehr über den Sci-Fi-Thriller If We Turn Into Villains erfahren, stellt sich Autor Skandar Sachse ausführlich im Autoreninterview vor.

Hallo Skandar,

vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview auf Beyond the Show nimmst. Fangen wir gleich an:

Stell dich doch bitte kurz in eigenen Worten vor.

Mein Name ist Skandar Sachse und ich bin heute 23 Jahre alt. Mit elf Jahren habe ich angefangen, Geschichten zu schreiben. In der Schule hatten wir von unserer Lehrerin die Aufgabe bekommen, eine Gruselgeschichte zu schreiben, und die Aufgabe gefiel mir so gut, dass ich seitdem nicht mehr aufgehört habe.

Im Alter von 11 bis 17 ist nur Müll zustande gekommen. Das war die Zeit, wo ich meinen Schreibstil trainiert habe. Mit 18 informierte ich mich intensiver damit, was einen guten Schreibstil ausmacht, was Klischees und Anfängerfehler sind und wie man sein Werk am besten überarbeitet. Mit 18 Jahren fing ich an, „If we turn into villains“ zu schreiben.

Das ist mein Debütroman und ich hätte den beinahe aufgegeben und das Manuskript
in der Schublade verrotten lassen, wäre nicht meine Lektorin Susann Pacher gewesen, die mich gefragt hat, was aus dem Projekt geworden ist. Mit ihrer Hilfe habe ich das Beste aus dem Manuskript herausgeholt, sodass ich vor einer Veröffentlichung keine Hemmungen mehr hatte.

If we turn into villains*
  • Sachse, Skandar (Autor)

Wenn du nicht gerade Science-Fiction schreibst, welche Science-Fiction-
Bücher liest du dann selbst gerne und gibt es ein Sub-Genre, das dich besonders
anspricht?

Ich habe bisher nur zwei Sci-Fi-Romane gelesen. Ich lese viel mehr Zeitschriften
oder Sachbücher zur Gen-Forschung und Genmanipulation. CRISPR-Cas9 ist zum
Beispiel ein Thema, das mich sehr interessiert. Die Vorstellung, dass die Technik der
Zukunft eines Tages die unmöglichsten Durchbrüche in der Gen-Forschung macht,
ist unglaublich.

Ein Sci-Fi-Roman, den ich gelesen habe, handelt von Superhelden und ist von Jackie Kessler und Caitlin Kittredge. Gemeinsam haben sie Das Ikarus-Projekt: Schatten und Licht geschrieben. Ein unglaubliches Buch, mit überraschenden Plottwists. Helden und Schurken, die Stereotype brechen. Das Buch hat ein interessantes Storytelling. Pro Kapitel wechselt die Handlung von Jetzt zu Damals. Das fand ich sehr inspirierend für mein eigenes Buch, wo auch Zeitsprünge vorkommen.

Des Weiteren habe ich ein Buch von Marvel gelesen, das ebenso von Superhelden handelt. „Avengers – Jeder will die Welt beherrschen“. Klasse Buch. In jedem Kapitel actionreich. Vielleicht etwas „zu“ actionreich. Dadurch, dass in jeder Szene Nervenkitzel vorkommt, erkennt man schwer den Höhepunkt.

Was liest du, wenn es mal nicht Science-Fiction ist?

Fantasy und Horror dominieren mein Bücherregal. Ich lese momentan echt gerne Assassinen-Romane. „Der Weg in die Schatten“ und die „Die Stunde des Assassinen“ sind klare Buchempfehlungen. Meine Lieblingsgeschichte ist jedoch die Half-Bad-Trilogie von Sally Green. Ich wüsste kein Buch, das mich emotional so sehr zerstört hat. Mein liebster Horrorbuch-Autor ist Richard Laymon. Des Weiteren kann ich die Percy Jackson-Reihe empfehlen.

Wie sieht es mit Filmen, Serien und Games aus? Welche Sci-Fi-Hits haben es
dir hier angetan und was interessiert dich abseits der Science-Fiction?

Marvel! Und die Serie The Boys ist echt gut. Zugegeben schaue ich kaum Filme oder Serien. Mein Fernseher verstaubt zunehmend mehr und meinen Account bei Netflix und Amazon Prime Video habe ich gelöscht, da ich eh kaum fern gesehen habe. Mein liebstes Game ist Dishonored, aber das ist Fantasy, statt Sci-Fi. Ich will demnächst auch Assassin’s Creed anfangen.

Nun kommen wir zum Schreiben: Woher nimmst du deine Ideen? Was inspiriert
dich?

Ideen kommen überall auf mich zugeflogen. In den Medien wird man nahezu damit überhäuft. Häufig inspirieren mich bloße Bilder bei Pinterest oder Writing-Prompts. Durch viel Lesen findet man auch neue Inspiration. Manchmal stehe ich total auf dem Schlauch und dann lese ich und gucke, wie andere Autoren es umgesetzt haben.

Mein aktuelles Schreibprojekt ist Asvangr und in der Rohfassung stirbt ein wichtiger Charakter, indem er von einem Schwert durchbohrt wird. War mir zu langweilig. Ich hab dann den Film Titanic gesehen und war inspiriert, als ich mitbekam, dass es Jacks größte Angst war im kalten Wasser zu sterben. Der Kerl hätte hunderte Male durch einen schnellen, schmerzlosen Kopfschuss sterben können, aber nein, man ließ ihn im Wasser erfrieren. Das brachte mich auf die Idee, dass ich meinen Charakter X nicht per Schwerthieb töte, sondern seine größte Angst wahr werden lasse.

Des Weiteren stelle ich mir beim Lesen oft die Frage „Was wäre wenn?“ – Wenn ein Buch mich enttäuscht oder es eine ganz andere Wendung nimmt, als ich vermutet habe, frage ich mich, was wäre, wenn der Mörder seine Verbrechen einem Unschuldigen angehangen hat? Was wäre, wenn sein bester Freund sein dunkelstes Geheimnis herausfindet und ihm nicht verzeiht? Was wäre, wenn der unschuldigste und liebevollste Charakter sich dazu entscheidet, sich zu rächen?

If we turn into villains*
  • Skandar Sachse (Autor)

An dieser Frage scheiden sich die Geister: Hörst du beim Schreiben Musik?
Und wenn ja, was hörst du beim Schreiben?

Manchmal ja, manchmal nein. Je nachdem wie stark meine Konzentration an dem
Tag ist.

Was macht für dich eine gute Science-Fiction-Geschichte aus?

Wie oben erwähnt lese ich kaum Sci-Fi. Raumschifffahrten sind für mich generell abschreckend, weil ich fürchte, die Erklärungen zu der Technik nicht zu verstehen.

Allgemein liebe ich es, wenn der Fokus auf den Charakteren liegt und wenn sie persönliche Probleme zu bekämpfen haben und nicht dieses allgemeine „Bla Bla“, die Welt retten oder politische Probleme angehen. Zum Beispiel Rache. Rache ist immer persönlich. Des Weiteren mag ich eine komplex ausgebaute Welt, bei der die Informationen in kleinen Mengen wohldosiert in ein Kapitel eingebracht werden und nicht alles zu Beginn über zehn Seiten heruntergerasselt wird. Was ich nicht abkann, sind Tausende fremde Fantasybegriffe, die man sich einprägen muss, um den Zusammenhang zu verstehen.

Ausgedachte Wörter z.B. Kantellas, Abagral, Memenshier, Villtaug und was-auch-immer-sich-der-Autor-ausgedacht-hat, überfordern mich, wenn auf jeder Seite fünf neue Wörter auftauchen. Highlight: Es gibt kein Nachschlageregister. Und selbst wenn es ein Register gebe, hasse ich, es den Lesefluss unterbrechen zu müssen, um nachzuschauen, was dieses ausgedachte Wort bedeutet. Bücher sollten leicht verständlich sein.

Was ist dir bei deinen Charakteren besonders wichtig?

Ihre Motive sollen persönlich sein. Ihr Antrieb soll mehr sein als nur „Ich muss das für das Allgemeinwohl tun“. Wenn es persönlich wird, tut es dem Helden am meisten weh. Dein Kumpel hat deine Freundin vergewaltigt? Rache! Der Antagonist hat deine Schwester getötet und dich als Sklaven verkauft? Stoppe ihn! Meine Protagonisten müssen nicht unbedingt Helden sein.

In „If we turn into villains“ sucht man vergeblich nach einen. Ich habe es geliebt über Constantine zu schreiben, der wegen Serienmordes verhaftet wurde und einen Rachefeldzug gegen Ari startet. Auf morbiderweise mag ich auch Ari, dem alles scheißegal ist, sofern es um seine Schwester geht. Und ich liebe Rin mehr als jeden anderen Charakter, da er sich der falschen Person anvertraut hat und der bösen Seite diente, statt seinem besten Freund.

Ich habe eine Schwäche für krasse Charakterwandlungen. Wenn aus Böse Gut wird und aus Gut Böse. Charaktere, die zum Ende des Buches das genaue Gegenteil von dem sind, was sie zu Beginn waren.

Schreibst du (direkt) am PC oder traditionell mit Stift auf Papier? Oder tippst du
den ersten Entwurf vielleicht an einer Schreibmaschine?

Ich schreibe nur am PC. In einem Notizbuch schreibe ich höchstens Ideen rein – wobei auch das seltener geworden ist, seit ich Google Docs für Notizen nutze und auf jedem Gerät Zugriff auf diese Infos habe.

Gibt es ein Genre, in dem du auf keinen Fall schreiben würdest? Und weshalb
nicht?

Ich bin genreoffen. Abgeneigt bin ich nur gegenüber allem, was regional spielt. Ich bin gehemmt eine Geschichte zu schreiben, die im selben Ort stattfindet, wo ich wohne. Je spannender die Geschichte werden soll, desto unrealistischer empfinde ich sie. Weil so was Spannendes würde niemals in meiner langweiligen Nachbarschaft passieren.

Auch eine Biografie würde mich zu Tode langweilen beim Schreiben. Ich muss beim Schreiben raus aus dem Alltag. Weg von den bereits bekannten Ort. Ich muss einfach eine neue Welt entdecken.

An welchem Genre würdest du dich gerne mal versuchen, an dem du dich bislang
noch nicht ausgetobt hast?

Ich habe immer wieder versucht, ein Kinderbuch zu schreiben. Aber jedes Mal fliegen Gedärme um sich und Köpfe rollen. Mein unfertiges Asvangr-Projekt sollte zum Beispiel ein Kinderbuch werden. Aber aus den Buchdeckeln quillt nur so der Leichensaft.

Obwohl ich gerne was für jüngere Leser schreiben möchte, kann ich mich einfach nicht zusammenreißen. Immer fehlt etwas. Spannung. Blut. Mehr Spannung. Mehr Blut. Ich werde wohl nie ein Kinderbuch fertigbringen.

Eine Schublade voller Ideen: Was machst du, wenn du Ideen für neue Geschichten hast, aber nicht direkt dazu kommst, sie zu schreiben und zu veröffentlichen?

Die bleiben vorerst in der Schublade. Nach einer Weile miste ich die aber auch aus. Was ich z.B. vor drei Jahren witzig fand, ist für mich nur noch ein genervtes Augenrollen.

Gibt es einen Ort, an dem du besonders gerne schreibst?

Zu Hause. Isoliert von der Menschheit. Mit Internetverbindung. Perfekt.

Was würdest du dir für die Buch-Branche in der Zukunft wünschen?

Dass Selfpublishing nicht als minderwertig angesehen wird. Viele denken, es sind schlechte Autoren, die es nicht geschafft haben in einen Verlag zu kommen. Ich habe mich für das Selfpublishing entschieden, weil ich die Entscheidungsgewalt über mein Projekt nicht jemand anderen anvertrauen wollte. Mein Buch hat genauso ein professionelles Lektorat und Korrektorat genossen, wie auch Verlagsbücher. Natürlich bin ich auch neugierig, wie die Zusammenarbeit mit einem Verlag aussieht. Vor allem, ob mich das beim Marketing weiterbringt.

Auf was dürfen wir uns als nächstes freuen?

Asvangr ist das Buchprojekt, das ich zugegeben mehr liebe als meinen Debütroman „If we turn into villains“. Es spielt in einer Fantasywelt im 19. Jahrhundert. In der Hafenstadt Asvangr, in der eine Seuche tobt, kämpft Billie Dreggs ums Überleben. Erst wird er als Sklave gefangen, dann verstümmelt und in ein Massengrab geworfen. Er entkommt dem Grab und hat keine Ahnung, wo er die Täter finden soll, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Während er sich durch eine Quarantänezone kämpft und Seuchenopfern ausweichen muss, zieht er die Aufmerksamkeit eines Killers auf sich. Ein Okkultist, der die Magie eines Dämons beherrscht.

Asvangr wird eine vier-teilige Serie. Band eins und zwei sind bereits fertig geschrieben
und müssen noch überarbeitet werden. Bei meinem Schneckentempo und Vollzeitjob dauert das noch eine Weile. Band 3 habe ich angefangen, aber komme da momentan nicht weiter, solange die Überarbeitung der ersten Teile nicht abgeschlossen ist.

Und als kleines Spaßprojekt habe ich ein Horrorbuch angefangen. Aber das gehe ich weniger ernst an als Asvangr. Ich will niemanden Hoffnung machen, dass es jemals veröffentlicht wird.

Gerne könnt ihr mir auf Instagram folgen, um was meine Schreibprojekte angeht immer auf den neusten Stand zu bleiben. Ihr findet mich unter den Namen @skandar_sachse_autor und bei Instagram ist auch meine Website verlinkt, auf der ihr
meinen Newsletter abonnieren könnt.

Was sollten die Leute unbedingt (sonst noch) wissen, bevor sie sich auf dein
Buch „If we turn into villains“ einlassen?

In dem Buch wird eine sexuelle Vergewaltigung thematisiert. Aus dem Grund steht zu Beginn des Buches eine Triggerwarnung, die Leser mit traumatischen Erfahrungen vorwarnen soll, damit sie im Voraus entscheiden können, ob sie es lesen möchten oder nicht.

Was liegt dir persönlich bei diesem Buch am meisten am Herzen?

Die Frage hätte man mir früher stellen sollen, denn dann hätte ich sicher sofort Antworten darauf geben können. Mittlerweile liegt mir nichts mehr davon am Herzen.

Ich bin einfach nur noch froh, nach fünf Jahren endlich mit diesem Projekt fertig geworden zu sein. Ich hab es tausend Mal gelesen und kann es auswendig mitsprechen. Es ist nur noch wie ein lästiger Ohrwurm, der mir im Kopf herumschwirrt. Ich möchte mich nur noch auf zukünftige Projekte konzentrieren und mit „If we turn into villains“ abhaken.

Was mir an dem Projekt jedoch noch immer wichtig ist, ist diese Tatsache: Jeder Held und auch jede real existierende Person hat einen Grund, um zum Schurken zu werden. Und ich liebe diese Vorstellung, dass jeder Mensch (egal, wie rein seine Taten bisher waren) aus irgendeinem Grund, moralisch verwerflich handeln könnte. „Was“ jemand tut, ist nicht halb so interessant wie das „Warum“. Constantine aus „If we turn into villains“ war in seiner Jugend immer gegen Gewalt. Warum beschließt er, seinen besten Freund zu töten? Diese Idee, dass wir alle zu „dem Bösen“ werden könnten, packt mich nach wie vor und das ist etwas, das mich auch in zukünftigen Projekten noch beschäftigen wird.

Wie sieht es mit weiteren Projekten aus? Auf was können sich Leser gefasst
machen, sobald sie mit „If we turn into villains“ durch sind?

Ich arbeite an einem größeren Projekt, mit dem Titel „Asvangr“. Es soll eine Vier-teilige Fantasy-Serie werden, die in einer Hafenstadt im 19. Jahrhundert spielt.

Mit Billie Dreggs als Hauptfigur, einen Jungen aus den Gassen, der von Menschenhändlern gefangen genommen und als Sklave verkauft wird. Er gerät in die Fänge eines Doktors, der ihn für seine Experimente missbrauchen möchte. Im Laufe der Geschichte wird er in ein Massengrab geworfen und ab dem Zeitpunkt beginnt seine Jagd nach den Tätern, um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Billie wird pausenlos mit dem Tod konfrontiert. Während er sich durch einen Quarantänebezirk schlägt, wo Seuchenopfer versuchen, ihn umzubringen, zieht er die Aufmerksamkeit eines Assassinen auf sich, der die Magie eines Dämons beherrscht.

Asvangrs Entstehung wird sich bestimmt ein paar Jahre in die Länge ziehen. Die Handlung ist ziemlich komplex und es kostet mich aktuell sehr viel Konzentration, um Logiklöcher zu stopfen, das Magiesystem sinnhaft zu gestalten und am Ende alle Intrigen nachvollziehbar aufzulösen.




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