Autoreninterview mit Daina Witt von MORO – Das Vermächtnis | WERBUNG

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Autoreninterrview - Sci-Fi-Autoren - Interview - Vorstellung

Hallo Maxi Magga,

vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview auf Beyond the Show nimmst. Fangen wir gleich an:

Stell dich doch bitte kurz in eigenen Worten vor.

Mein Name ist Maxi Magga, wenigstens solange man mich als Autorin relativ harter Dystopien wahrnimmt (die Trilogie „Der Abgerichtete“, „Moro-Flucht im 24.Jahrhundert“ und „Moro-Das Vermächtnis“). Google und Co. spucken auch den Namen Margarethe Magga aus, mein Pseudonym für meinen bisher einzigen Krimi („Die Leiche bin ich“) und mehrere Kurzgeschichten, die in verschiedenen Anthologien erschienen sind. Tatsächlich heiße ich Dagmar Witt, auch gerne Daina genannt. Ich bin Jahrgang 54, pensionierte Lehrerin und lebe mit meinen beiden Küchentigern in Xanten. Mit dem Schreiben habe ich erst vor ein paar Jahren angefangen. Wenn ich nicht schreibe, male ich oder gestalte Modeschmuck. Im Herbst und Frühling findet man mich mit allen meinen Werken auf diversen Kreativmärkten u.ä.

Wenn du nicht gerade Science-Fiction schreibst, welche Science-Fiction-Bücher liest du dann selbst gerne und gibt es ein Sub-Genre, das dich besonders anspricht?

Sub-Genres: natürlich Dystopie, Soft-SF

Was liest du, wenn es mal nicht Science-Fiction ist?

Krimis, historische Romane; Stephen King

Wie sieht es mit Filmen, Serien und Games aus? Welche Sci-Fi-Hits haben es dir hier angetan und was interessiert dich abseits der Science-Fiction?

Stargate , nur die Serie (wahrscheinlich wegen dieses einen Satzes von Teal‘c (Christopher Judge) im Pilotfilm: „Ich habe nichts , wo ich hingehen kann.“), Earth Two (Serie), die (ur)alten Folgen von Startrek mit L.Nimoy und W.Shatner als Reminiszenz an vergangene Zeiten, I- Robot, Planet der Affen, Arrival, Der Marsianer, Butterfly Effect
Seit ich selber schreibe, sehe ich nur noch sehr wenig Filme. Merkt man das?
Mich interessieren Filme in erster Linie dann, wenn es um ein problematisches menschliches/menschenähnliches Miteinander geht, egal ob Sci-Fi oder andere Genres. Nur mit reinen Liebesfilmen kann ich so gar nichts anfangen.

Nun kommen wir zum Schreiben: Woher nimmst du deine Ideen? Was inspiriert dich?

Das ist die einfachste Frage und die am schwersten zu beantwortende. Die Ideen scheinen da zu sein. Von jetzt auf gleich oder vielleicht seit etlichen Jahren, ich weiß es nicht. Ich glaube allerdings, es ist die Mischung aus all dem, was sich im Lauf des Lebens so angehäuft hat. Erlebtes, Bücher, Filme, Nachrichten und so weiter. Dann braucht es nur einen kleinen Funken und es beginnt zu zündeln. Das Interesse an der Sklavenproblematik habe ich zum Beispiel schon seit der Kindheit, als ich Onkel Toms Hütte geschenkt bekam. Plötzlich waren die Fernsehbilder aus den USA und George Floyd (Black Lives matter) ein Thema plus Filme und Berichte zur Befreiung des KZ Ausschwitz. Das lief in mir zu der Frage zusammen, was ein Mensch bereit und in der Lage ist zu ertragen, beziehungsweise. anderen Menschen anzutun, und weiter, wohin die menschliche Gesellschaft sich zu entwickeln scheint. Meine pessimistische Antwort ist die dystopische Trilogie.

An dieser Frage scheiden sich die Geister: Hörst du beim Schreiben Musik? Und wenn ja, was hörst du beim Schreiben?

Nein! Ich schreibe überwiegend nachts (einer meiner Vorfahren muss eine Nachteule gewesen sein), vor allem, weil es dann still ist. Wenn es mal gar nicht weitergeht, ich ohne Elan oder Idee herumtrödele, dann höre ich mir Ravels Boléro an. Der puscht Kreislauf und die kleinen Männchen im Kopf und normalerweise geht es danach weiter. Allerdings muss ich da wegen der Nachbarn aufpassen, siehe Nachtarbeit.

Was macht für dich eine gute Science-Fiction-Geschichte aus?

Mir sind die Charaktere wichtig. Sind sie glaubwürdig? Mehrdimensional? Ist ihre Motivation etwas zu tun oder nicht zu tun, nachvollziehbar? Dazu brauchen sie eine Vergangenheit, Ängste oder Zukunftsträume, kurz ein „Leben“ als Background für das aktuelle Geschehen, das sich dann idealerweise als originelles Geflecht aus Ursachen und Wirkungen präsentiert. Wie etwas geschieht darf gerne beliebig weit gefasste Zukunftsfantasie sein (auf wissenschaftliche Korrektheit kommt es mir nicht so sehr an), aber warum es geschieht, sollte den Leser mit den Erfahrungen und Emotionen von heute mitreißen.
Ein weiterer Punkt ist die Beschreibung von fremdartigen Landschaften, Technik u.ä. Gerade so viel, dass der Leser sich eine (eigene) Vorstellung machen kann, ohne dass er alle Dinge mit der gleichen Brille sehen muss wie der Autor. Es sei denn, es wäre relevant für die Handlung.

Was ist dir bei deinen Charakteren besonders wichtig?

Ich muss sie mögen oder zumindest mich für sie interessieren. Dann habe ich eine Chance, dass auch der Leser sich für sie interessiert. Ich habe richtig üble Gesellen in meinen Büchern. Dennoch lassen sie immer wieder durchblicken, dass sie vielleicht gute Ehemänner sind oder liebende Väter. Was ist es dann, was sie so grausam und unmenschlich handeln lässt? Vielleicht, dass ihr Tun von der gesellschaftlichen Norm akzeptiert wird? Wenn ja, kann das für jeden gelten, mich eingeschlossen?

Schreibst du (direkt) am PC oder traditionell mit Stift auf Papier? Oder tippst du den ersten Entwurf vielleicht an einer Schreibmaschine?

Es gäbe nicht eine einzige Geschichte, ob kurz oder lang, wenn ich mit einer Schreibmaschine arbeiten müsste. So viel Korrekturflüssigkeit könnte ich mir gar nicht leisten. Und nach zehn Minuten handschriftlichen Arbeitens mutiert meine Schrift zu undefinierbaren Hieroglyphen (einen schönen Dank an das arthritische Rheuma). Nein, nein, der PC muss her. Schon einfach deshalb, weil man daran so problemlos Wörter oder ganze Passagen austauschen, verschieben oder ergänzen kann.

Gibt es ein Genre, in dem du auf keinen Fall schreiben würdest? Und weshalb nicht?

Die Frage ist einfach und doch so schwer zu beantworten. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass nahezu jedes Buch ein eigenes Genre beansprucht. Schon mal was vor Retro-Dystopie gehört? Ich auch nicht, bis man meine Trilogie einmal so genannt hat, weil sie Rückschritte oder Stagnation in der technologischen Entwicklung aufzeigt. Ganz grob gesagt, werde ich wohl nie die Erotische Literatur inkl. der Liebesromane bedienen. Da lacht sich sogar mein Papierkorb schief, wenn ich meine Versuche entsorge. Das wird nichts. Ansonsten schließe ich nichts auf Dauer aus.

An welchem Genre würdest du dich gerne mal versuchen, an dem du dich bislang noch nicht ausgetobt hast?

Märchen zum Beispiel, so ganz untypisch für mich, ohne Mord und Totschlag. Ein kurzes Märchen habe ich sogar schon einmal für eine Kinderanthologie geschrieben, die dann doch nicht zustande gekommen ist. Oder etwas im historischen Bereich. Ich liebe das Recherchieren in ganz unterschiedlichen Bereichen, was bei Sci-Fi eher wenig stattfindet. Für „Die Leiche bin ich“ habe ich mich wochenlang mit dem Ruhrpottregiolekt auseinandergesetzt – für zwei Szenen.

Eine Schublade voller Ideen: Was machst du, wenn du Ideen für neue Geschichten hast, aber nicht direkt dazu kommst, sie zu schreiben und zu veröffentlichen?

Ich versuche, die Idee an einem Protagonisten-Antagonisten-Gespann festzumachen. Die spuken dann so lange mit ihren Emotionen und Miniszenen in meinem Kopf herum, bis ich sie zu Papier bringe. Wenn sie inzwischen verschwinden, war die Idee vermutlich ohnehin nicht viel wert. Einen zentralen Satz in meinem Erstlingswerk habe ich so jahrelang mit mir herumgetragen.

Gibt es einen Ort, an dem du besonders gerne schreibst?

Ich schreibe nahezu ausschließlich an meinem großen Esstisch. Da ich alleine lebe, stört es nicht, wenn Laptop und Papier dort mehr oder weniger ihren Stammplatz haben. Manche Autoren schreiben ja in Cafés oder so. Das kann ich gar nicht.

Was würdest du dir für die Buch-Branche in der Zukunft wünschen?

Dass das Buch als begreifbares Papierexemplar erhalten bleibt. Und dass der Erfolg eines Buches nicht vom Werbeetat oder dem Bekanntheitsgrad des Autorengesichts bestimmt wird. Träumen darf man doch? Ach ja, dass KI die Finger davon lässt, wenigstens von der Belletristik. KI kennt keine Emotionen, sie kann sie nicht erlernen. Was bleibt sind Worthülsen und Lügen.

Auf was dürfen wir uns als nächstes freuen?

Ein Krimi ist in Arbeit, ebenso eine Anthologie mit Kurztexten aus unterschiedlichen Bereichen. Und im Kopf braut sich etwas aus dem Sci-Fi-Bereich zusammen. Mal sehen, was sich durchsetzen kann.

Wenn du möchtest, kannst du die Leser an dieser Stelle noch auf deine Social-Media-Profile aufmerksam machen. Lass doch einfach die Links dazu da:

Ich bin als Daina Witt bei Facebook zu finden unter https://www.facebook.com/daina.witt.9/ und mit meiner Gruppe Moro, Bücher und mehr unter https://www.facebook.com/groups/507209920545511 sowie bei Instagram unter https://www.instagram.com/wittdaina/




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