Wie ihr mit Cosplay Geld verdienen könnt – und auf was ihr vorbereitet sein solltet

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Geld verdienen mit Cosplay - Teaser - Cosplay - Kostümbau
(c) Dualshock| DepositPhotos.com

Cosplay ist längst vom Phänomen, einer Randerscheinung, zu einer ganzen Industrie aufgestiegen, in der es teilweise um sehr, sehr viel Geld geht. Wer im Cosplay-Bereich Geld verdienen möchte, dem bieten sich heutzutage mehr Möglichkeiten denn je zuvor, doch das Geschäft ist auch hörter als jeder zuvor.

Als ich vor über 20 Jahren damit begann, meine ersten Kostüme zu bauen, war ich mir der ganzen Cosplay-Sache noch gar nicht so wirklich bewusst. Cosplay wurde überwiegend mit dem Darstellen von Charakteren aus Anime und Manga in Verbindung gebracht, in den Kreisen, in denen ich mich bewegte, war hauptsächlich vom Kostümbau und von Kostümträgern die Rede.

Eine Weile wurde auch deutlich abgegrenzt: Die einen bauten Kostüme und trugen sie einfach, die anderen gingen direkt in den von ihnen dargestellten Charakteren auf. Inzwischen sind die Grenzen längst verschwommen und meist ist nur noch von Cosplay die Rede oder die Begriffe werden nahezu austauschbar verwendet.

Das Cosplay und seine Stars

Über die Jahre hat sich so manch ein Kostümbauer und Cosplayer einen Namen gemacht, sich eine Fanbase aufgebaut und sogar eine Existenz. Inzwischen selbst als Stars gefeiert, werden sie nicht nur von angehenden Cosplayern bewundert. Viele wollen ihnen auch nacheifern und ebenfalls Berühmtheit erlangen und Geld mit Cosplay verdienen.

Möglichkeiten, um mit Cosplay Geld zu verdienen

Heutzutage gibt es viele Optionen, um Geld mit Cosplay zu verdienen. Wer kreativ und innovativ denkt – was in diesem Hobby oder Beruf ohnehin vorausgesetzt wird – findet nicht nur eine, sondern mehrere Möglichkeiten, um mit dem Bau von Kostümen oder dem Cosplay zumindest einen netten Zusatzverdienst zu erzielen.

Kostüme und/oder Kostümeteile bauen & verkaufen

Eine ziemlich offensichtliche Möglichkeit, Geld mit Cosplay zu verdienen, ist es, Kostüme zu bauen oder zu verkaufen. Aus verschiedenen Gründen (Urheberrecht, Lizenz, etc.) ist dies allerdings ein durchaus problematisches Gebiet und hängt häufig vom Wohlwollen der Urheber ab. Viele entscheiden sich daher dazu, nur kleinere Kostümteile anzufertigen und zu verkaufen, die aufgrund der Schöpfungshöhe unverfänglich(er) sind. Auch ist es möglich, sich auf bestimmte Services zu spezialisieren, etwa Linsen für Helme anzufertigen und diese einzubauen, das Strapping einer Rüstung zu übernehmen oder auch das Weathering für all jene anzubieten, die selbst keine Erfahrung haben oder sich einfach nicht trauen, ihr Kostüm zu „ruinieren“.

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Commissions & Customs

Habt ihr ausreichend Erfahrung im Bau von Kostümen und liefert qualitativ hochwertige Arbeit ab, bietet es sich an, Kostüme oder Kostümteile für andere herzustellen, die nicht das Geschick besitzen, ihre eigenen Kostüme anzufertigen. Statt einfach eine bestimmte Produktpalette anzubieten, reagiert ihr auf Anfragen und Ausschreibungen – natürlich im Rahmen eurer Fähigkeiten: Jemand braucht eine Robe und ihr habt das schon ein Dutzend Mal gemacht? Ein Cosplayer sucht jemanden, der ihm ein Rüstungskit anpassen oder zusammenbauen kann und ihr kennt euch da aus?

Vorträge & Event-Buchungen

Habt ihr euch als Cosplayer einen Namen gemacht und euch eine Community aufgebaut, kann es durchaus vorkommen, dass ihr für Veranstaltungen, wie etwa Conventions, gebucht werden. Je nach Vertrag und Umfang der Buchung, werdet ihr für eure Anwesenheet am Event, Vorträge, etc. bezahlt.

Workshops | online & offline

Möchtet ihr andere an eurem Wissen teilhaben lassen, bieten sich Workshops an. Im Rahmen dieser Workshops könnt ihr Anfängern dabei helfen, sich in der Welt des Cosplays zurechtzufinden. Wie wäre es mit einer kleinen Materialkunde, Tipps für die ersten Schritte beim Bau einer Rüstung oder Anleitung zur Erstellung von Schnittmustern?

Heutzutage lassen sich Workshops online wie offline durchführen. Offline bieten sich Conventions und Fan-Events für Workshops an.

Veröffentlichung von Büchern und Ebooks

Wissen lässt sich nicht nur in Workshops und Kursen vermitteln, sondern auch in Form der guten alten Bücher. eBooks und gedruckte Bücher können heutzutage prima auch ohne Verlag veröffentlicht werden. Dennoch steht natürlich auch dem Gang zum Verlag nichts im Weg, wenn ihr euer Glück versuchen möchtet.

Verkauf von Prints, Kalendern, Merch, etc.

Natürlich könnt ihr nicht nur euer Wissen verkaufen. Habt ihr mehrere Kostüme und/oder professionell umgesetzte Fotos, so könnt ihr etwa Prints von diesen Fotos verkaufen oder etwa auch Produkte wie Kalender daraus anfertigen.

Videos & Live-Streams

YouTube und Twitch haben sich für manche längst zur Goldgrube gemausert. Wenngleich der Kampf hier ebenso hart wie in vielen anderen Bereichen ist, bieten sich beide Plattformen auch heutzutage noch an, um dort Geld zu verdienen oder zumindest deinen Bekanntheitsgrad zu steigern.

Online-Shop

Über einen Online-Shop könnt ihr eure Services anbieten, ihr könnt aber auch Cosplay-Bedarf verkaufen. Vielleicht bezieht ihr über einen Anbieter lizensierte Kostüme und vertreibt diese, oder ihr stellt das benötigte Material zur Verfügung. Worbla, Farben, Latex, Schminke, Stoffe, was man eben so braucht, um ein Kostüm anzufertigen!

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Patreon, Ko-Fi & Co

Patreon, Ko-Fi und Co. helfen euch nicht nur dabei, mit euren Kostüme Geld zu verdienen, sondern auch beim Aufbau einer Community. Hier kannst du dich mit anderen austauschen, sie mit Posts, Beiträgen und mehr an deinen Projekten und deinem Wissen teilhaben lassen und sie über die neuesten Entwicklungen informieren. Es gibt inzwischen mehrere solcher Plattformen, über die ihr Inhalte exklusiv oder nicht-exklusiv eurer Community zur Verfügung stellen und dafür Geld erhalten könnt. Voraussetzung dafür ist allerdings auch, dass ihr euren Unterstützern auch etwas bietet.

Vorsicht, Falle! Diese Fehler solltet ihr nicht machen

Es klingt echt cool, easy und einfach traumhaft: Du gehst deinem Hobby nach und verdienst damit auch noch Geld. Cosplay den lieben langen Tag – und es gibt ja ausreichend Beispiele, die zeigen, dass es klappt.

Klar, es kann klappen, dass ihr euch als Cosplayer eine Existenz aufbaut und ich drücke euch die Daumen, dass ihr euch diesen Traum erfüllen könnt. Damit eure Chancen steigen, führe ich nachstehend ein paar Fallstricke und Tipps auf, derer ihr euch bewusst sein solltet, wenn ihr mit eurem Vorhaben erfolgreich durchstarten möchtet.

Macht euch Gedanken zu dem, was ihr könnt und was ihr zu leisten vermögt

Es kommt immer wieder vor, dass sich Kostümbauer übernehmen. Sie schätzen die Kosten für das Material falsch ein, wagen sich an Commissions, für die ihnen die Fertigkeiten fehlen, oder nehmen schlichtweg mehr Aufträge an, als sie abarbeiten können.

Auch wenn alles ganz easy klingt – und es ist ja schließlich auch dein Hobby – so seid euch  darüber im Klaren, dass ihr ab dem Zeitpunkt, ab dem ihr Geld für eure Leistungen annimmst, Unternehmer bist und entsprechend leisten musst, wenn du einen Auftrag annimmst.

Ihr seid nun Unternehmer

Ja, ich sage es an dieser Stelle gleich nochmal. Bietet ihr Cosplay-Produkte, Kostüme oder die Verarbeitung von kommerziell an, seid ihr Unternehmer. Seid euch also des Ausmaßes eurer Entscheidung bewusst: Ihr benötigt etwa einen Gewerbeschein, musst euch beim Finanzamt anmelden, die Einkommenssteuer machen, womöglich Umsatzsteuer abführen und das Finanzamt ist bei weitem nicht die einzige Stelle, die Geld will.

Da ich weder Anwalt noch Steuerberater bin, kann und werde ich euch hierzu keine weiteren Informationen geben, jedoch einen Tipp: Informiert euch gut, umfassend und bei den Profis, damit ihr euch darüber im Klaren seid, was alles auf euch zukommt, bevor ihr euch blindlings reinstürzt.

Die Sache mit den Urheberrechten, etc.

Nicht alle Rechteinhaber sehen es gerne, wenn jemand mit ihren IPs Geld verdient. Klar, ihr steckt viel Geld in ein Projekt und möchtet es – vielleicht in großer Stückzahl – verkaufen. Aber das ist nicht immer ganz so einfach und brachte so manch einem schon Probleme ein.

Informiert euch also gut darüber, ob ihr mit eurem Vorhaben irgendwelche Rechte verletzt – und tut es am besten nicht. Eine rechtliche Beratung dahingehend kann euch aber nur ein Anwalt geben, weshalb ich das Thema an dieser Stelle dabei belasse.

Herausforderung: Reichweite aufbauen

Seid euch auch der Herausforderungen bewusst, die mit einem solchen Unterfangen einhergehen. Viele Cosplayer fangen nebenbei an und wagen den Sprung in die Selbständigkeit (Teilzeit oder Vollzeit) erst, wenn sie sich einigermaßen sicher sein können, dass sie damit Erfolg haben. Das liegt einerseits in einer gewissen finanziellen Sicherheit begründet, die natürlich nötig ist, zum anderen braucht es aber auch entsprechend Reichweite und Kontakte, um diesen Schritt zu wagen.

Allzu häufig sehen wir alle nur die erfolgreichen Cosplayer und Kostümbauer. Was vergessen wird ist, wie viel Arbeit (und manchmal auch Glück) hinter diesem Erfolg steckt und wie viele, viele mehr an diesem Vorhaben scheitern. In Zeiten von teils unverständlichen, teils sich fortwährend ändernden Algorithmen ist es schwerer denn je, die Menschen zu erreichen und Beiträge in die Welt hinauszutragen. Das heißt nicht, dass es dir nicht gelingen kann, die nötige Reichweite aufzubauen, doch es ist wahrscheinlich um einiges schwerer, als du es dir vielleicht vorstellst.


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