Jiu Jitsu: Trashiger Martial-Arts-Streifen mit wenig Sinn & Logik

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Jiu Jitsu - Frank Grillo - Marvel - Crossbones - Captain America
(c) Capelight Pictures

Jiu Jitsu – der nach der beliebten Kampfkunst benannte Film wirkte nach Lesen des Inhalts und Sichtung des Trailers wie eine Mischung aus Mortal Kombat und Predator, angesiedelt im B-Movie-Segment. Aber, hey, B-Movies müssen nicht zwangsläufig schlecht sein. Eigentlich sahen die Kampf-Choreografien im Trailer sogar richtig gut aus. Aber können die allein den Film retten? Man packe Marvel-Star Frank Grillo und The 100-Star Marie Avgeropoulos in den Film und schon habe ich Interesse daran, den Streifen zu sichten. Auch der Rest des Casts kann sich durchaus sehen lassen. Unter anderem mischen Nicolas Cage, Alain Moussi, Tony Jaa und Juju Chan mit.

Darum geht es in Jiu Jitsu

In Jiu Jitsu tritt ein alter Orden von Jiu-Jitsu-Kriegern alle sechs Jahre einem außerirdischen Herausforderer gegenüber. In der Auseinandersetzung geht es um nichts geringeres als das Schicksal der Erde. Bislang konnten die Kämpfer die Schlacht immer für sich entscheiden. Doch als der Auserwählte Jake (Alain Moussi) sein Duell mit dem außerirdischen Bax vorzeitig abbricht, steht das Schicksal der Erde auf Messers Schneide.

Kritik zu Jiu Jitsu: Sieht so ein Totalausfall aus?

Ich versuche immer das Positive in Filmen zu finden. Auch wenn ein Film nicht zu überzeugen weiß, gibt es meist etwas, das man schätzen kann. Das kann der Versuch des Casts sein, sich trotz schlechten Drehbuchs zu behaupten und das Möglichste rauszuholen. Das kann der Gedanke sein, eine gute Geschichte zu erzählen, obwohl es das Budget verdammt schwer macht, diese Geschichte mit hochwertigen Kulissen, Kostümen und Props umzusetzen.

Jiu Jitsu macht es mir so verdammt schwer, hier das Positive zu sehen. Stellenweise fragte ich mich, wie solche Darsteller überhaupt in einem solchen Schlamassel landen konnten. Als Octavia Blake bewies Marie Avgeropoulos schließlich, was in ihr steckt. Frank Grillo weiß nicht nur in Marvel-Produktionen zu überzeugen und auch der umstrittene Nicolas Cage, der hier neben Alain Moussi und Tony Jaa namentlich zu den Zugpferden des Films gehört hat schließlich so manch einen Klassiker in seiner Filmografie zu verzeichnen.

Aber, hallo, bei diesem Drehbuch, weiß man auch nicht mehr.

Zunächst beginnt Jiu Jitsu ja noch ganz gut. Einheimische finden einen schwerverletzten Mann (Alain Moussi) und versorgen seine Wunden. Anschließend bringen sie ihn in eine amerikansiche Militäreinrichtung, wo sie hoffen, dass man sich weiter um ihn kümmert. Doch dort wird er zunächst verhört – von der von Marie Avgeropoulos dargestellten Myra. Er sagt, er kann sich nicht erinnern und dem ist auch so. Als ihm zur Flucht verholfen wird – nicht besonders erfolgreich – landet er mitten in einer Auseinandersetzung, in der ihm eine Gruppe von merkwürdigen Kriegern mitteilt, dass er ein Auserwählter sei und gegen einen Alien-Krieger antreten müsse.

Prompt tritt der auf den Plan und macht Jagd auf die US-Soldaten und die Gruppe von Jiu-Jitsu-Kriegern und es gibt natürlich die ersten Opfer. Hier kommt dann auch gleich ein wenig Predator-Feeling auf. Zum einen erinnert die Art, wie der Alien-Krieger seine Opfer sieht, an den Predator. Zum anderen wirkt er teilweise auch unsichtbar und verschafft sich so einen Vorteil gegenüber seinen Feinden.

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Nun mag man zu Beginn von den Kampf-Choreografien noch beeindruckt sein – und zugegeben, immerhin gab man sich Mühe, viele verschiedene Waffen ins Spiel zu bringen und so für Abwechslung zu sorgen -, doch selbst die werden irgendwann ermüdend. Immer wieder tritt der Alien-Krieger auf ähnliche Weise auf den Plan. Die Gefahr, die von ihm ausgeht, spürt man hier jedoch kaum. Allzu oft zeigt er durch die milchige Maske sein CGI-Gesicht und auch das wird im Lauf des Films schnell ermüdend. Ebenso die vielen „Waldspaziergänge“. Was die Charaktere in Jiu Jitsu durch den Wald gehen, rennen, fliehen und das ein oder andere Mal wirken, als würden sie einen gemütlichen Plausch halten, ist kaum zu glauben. Da vergisst man stellenweise glatt, dass im Wald eine tödliche, außerirdische Bedrohung herumschleicht, die mal Jagd auf die Jiu-Jitsu-Krieger macht und sie dann wieder einfach so vor sich hinwandern lässt.

Und wo wir schon beim „Vergessen“ sind. Zu Beginn wurde ja schon sehr deutlich herausgestellt, dass Hauptcharakter Jake sein Gedächtnis verloren hat. Das scheint aber im Verlauf des Films niemanden wirklich zu stören. Als die anderen mit ihm dann über den Plan sprachen, den Alien zu fassen und zu vernichten, sieht es keiner aus der Gruppe ein, ihm mal zu sagen, wie dieser Plan denn überhaupt aussieht. Immerhin ist es sein Plan. Blöd, dass er ihn vergessen hat …

Nach und nach kristallisiert sich dieser „Plan“ dann aber doch irgendwie heraus, aber die Gespräche drumherum sind dann schon sehr plump und zeitweise hat man das Gefühl, dass auch die Autoren nicht so wirklich wussten, wie denn dieser Plan aussieht. Allzu oft wirken Szenen willkürlich aneinandergereiht. „Dieses oder jenes Gespräch gehört einfach rein.“ Check! Aber führen wir es bloß nicht zu weit aus. Hauptsache, das Thema ist abgehakt!

Fazit zu Jiu Jitsu

Wenngleich der Trailer trashig wirkt, so hatte ich mir von Jiu Jitsu doch zumindest ein Mindestmaß an Unterhaltung erhofft. Leider wird man hier nicht fündig. Stattdessen wirken viele Szenen wild zusammengepuzzelt, viele Gespräche nur wie von der Checkliste im Film platziert und mehrfach wundert man sich über die Entscheidungen und Gespräche ohne Sinn und Logik. Das macht Jiu Jitsu leider so schlecht, dass man nicht mal die Martial-Arts-Einlagen – von denen es mehr als genug gibt – genießen kann.

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