Eine Top-Serie macht noch lange kein Top-Spin-off. So manch ein Serienableger konnte bei weitem nicht mit der Ursprungsserie gleichziehen – oder wurde gar nicht erst bestellt! Bei diesen Sci-Fi-Spin-offs war die Luft viel schneller raus als bei der jeweiligen Mutterserie. Welchem Ableger trauert ihr bis heute nach?
Crusade
Ein sehr prominentes Beispiel in Sci-Fi-Kreisen ist auf jeden Fall die Serie Crusade. Wurde die Mutterserie Babylon 5* noch gefeiert (und wird es bis heute noch), erinnern sich viele schon gar nicht mehr an das, was einst Crusade war.
Crusade ging ebenfalls auf Babylon 5-Schöpfer J. Michael Straczynski zurück und umfasst gerade einmal 13 Episoden. Mit Gary Cole, Tracy Scoggins, Daniel Dae Kim, David Allen Brooks, Peter Woodward, Marjean Holden und Carrie Dobro war Crusade* gut besetzt und die Handlung klang ebenfalls nicht uninteressant: Ein Team unter der Führung von Captain Matthew Gideon wurde entsendet, um ein Heilmittel für eine Seuche zu finden, die die Bevölkerung eines Planeten dezimiert. Dafür gab man ihnen fünf Jahre Zeit.
- Cole, Gary, Scoggins, Tracy, Kim, Daniel Dae...
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12...
Nun ja, fünf Jahre bekamen Captain Gideon und seine Crew dann leider nicht und was sich aus all den Rätseln entwickelte, die sich im Zuge ihrer Suche auftaten, werden wir wohl auch nie erfahren.
Stargate: Universe
Auf immerhin zwei Staffeln mit jeweils 20 Episoden brachte es Stargate: Universe, das Spin-off, an dem sich die Geister im Stargate-Fandom bis heute scheiden. Stargate: Universe* wurden viele Faktoren zum Verhängnis, wovon der düstere Ton und der Mangel des markanten Humors, den Stargate SG-1 und Stargate: Atlantis noch auszeichneten nur einer war.
Während Stargate: Atlantis startete, während das SG-1-Team noch immer die Erde rettete, wurde Atlantis gecancellt, ehe man Stargate: Universe an den Start schickte. Auch wenn es nicht ganz so einfach ist, kam dies bei den Fans weithin so an, als hätte man das geliebte Atlantis abgesetzt, um es durch ein „moderneres“ SGU zu ersetzen – somit hatte die Serie bei vielen von Anfang an schon keine Chance oder zumindest keinen einfachen Start.
Dass man offensichtlich in dieselbe Kerbe wie das erfolgreich rebootete Battlestar Galactica schlagen wollte – düster, Drama, Wackelkamera – tat der Serie auch nicht gut und so half Stargate: Universe auch der teils hochkarätig besetzte Cast nicht. Wo man einst lediglich mit Richard Dean Anderson bei Stargate SG-1 auf einen weithin bekannten Star setzte und anderweitig in SG-1 und Atlantis hauptsächlich weniger bekannte Gesichter castete, verpflichtete man für SGU unter anderem Robert Carlyle, Ming-Na Wen, Lou Diamond Phillips und Louis Ferreira. Aber nicht einmal dieser Cast konnte verhindern, dass das Drama schließlich seinen Lauf nahm und SGU es nach SG-1 mit 10 und Atlantis mit (im Vergleich ohnehin schon wenigen) 5 Staffeln mitten in einer von vielen MGM-Krisen nur auf 2 Seasons brachte. Mehr zum Thema lest ihr auch bei Stargate-Project.de
Caprica
Noch bevor Stargate: Universe dranglauben musste, war Caprica dran. Das lediglich 18 Episoden umfassende Spin-off zum nach wie vor relativ beliebten Battlestar Galactica* sollte nicht den Hauch einer Chance haben.
Man kann nur darüber spekulieren, was Caprica* am Ende tatsächlich zum Verhängnis wurde, doch wie bei SGU dürften hier einige Faktoren zusammengekommen sein. Angelastet wurde Caprica unter anderem, dass es sich um ein Prequel handelte, zu einer Zeit, in der die Übersättigung mit Prequels ganz allmählich schon einsetzte. Zum anderen war die Serie vielen nicht „BSG“-mäßig genug und das Familiendrama dann doch ein wenig zu viel.
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Vielleicht war Caprica mit seiner Handlung seiner Zeit aber auch einfach nur voraus, denn auf dem eigentlich recht friedlichen Planeten Caprica bricht das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz an. In der Ungewissheit, die dieser Durchbruch mit sich bringt, versuchen die Adamas und die Graystones ihren Weg zu finden. Hmmm…
„Second Dawn“
Den Titel dieses Spin-offs setze ich einfach mal in „“, denn dabei handelte es sich zunächst nur um den Arbeitstitel und am Ende brauchte das Spin-off gar keinen Titel. Das The 100-Spin-off durfte nämlich gar nicht erst starten.
Lange war der Hype darum groß und mit der Episode Anaconda in The 100 Staffel 7* erhielt Second Dawn auch einen Backdoor-Pilot. Da die Handlung des Prequels direkt nach dem nuklearen Weltuntergang eingesetzt hätte, der zu den Ereignissen aus The 100* führte, hatte man sogar eine ganze Reihe von Darstellern für den neuen Cast sozusagen schon gefunden.
- Taylor, Eliza, Morley, Bob, Morgan, Lindsey...
- diverse (Regisseur)
Doch das half alles nichts. Das The 100-Spin-off sollte einfach kein grünes Licht erhalten und nach dem Hype ist auch das Interesse an The 100 ziemlich schnell abgeflaut. Auf einen zweiten Anlauf sollte man daher so schnell wohl nicht mehr hoffen.
Green Arrow and the Canaries
Selbst Superhelden sind vor Absagen nicht gefeit. Das mussten die drei Ladys aus Green Arrow and the Canaries am eigenen Leib erfahren. Eigentlich sollte das Spin-off zu Arrow* die Geschichte von Mia Queen erzählen, die in die Fußstapfen ihres Vaters tritt und bei der Jagd nach Verbrechern Unterstützung von Laurel und Dinah erhält, doch dann kam alles anders.
Auch hier wollte man mit einem Backdoor-Pilot bereits den Weg ebnen und auch hier wurde aus dem Vorhaben nichts. Das Ende des Arrow-verse war zu diesem Zeitpunkt in gewisser Weise schon abzusehen gewesen und vermutlich hätte sich die Serie – ähnlich wie Superman & Lois – nun aufgrund der Umstrukturierungen bei den DC Studios und dem Neustart des DC Universe ohnehin erledigt.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Greg Berlanti (Produzent)
Ein ähnliches Schicksal widerfuhr übrigens Justice U, der Serie, an der Diggle-Darsteller David Ramsey lange gewerkelt hatte. Immer wieder gab es ein paar Lebenszeichen. Doch mit dem Ende von Superman & Lois, in dessen Zeitlinie wohl auch Justice U angesiedelt gewesen wäre, hatte sich auch diese Serie erledigt.
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