Am 1. Februar 2016 erscheint nach langer Wartezeit die 1. Staffel der Serie The Last Ship auf DVD und Blu-ray. Was der Zuschauer erwarten kann und welche Rolle Adam Baldwin spielt, könnt ihr hier nachlesen.

Die Handlung von The Last Ship Staffel 1

Die Serie beginnt damit, dass das Kriegsschiff Nathan James zu einem viermonatigen Übungseinsatz in die Arktis aufbricht. Mit an Bord ist auch die Wissenschaftlerin Dr. Scott (Rhona Mitra), die in der Arktis einige Untersuchungen durchführen soll.

Nach einem Zwischenfall, bei dem Dr. Scott und ihr Team vom russischen Militär angegriffen werden, wird Captain Chandler (Eric Dane) klar, dass nicht alles so ist, wie es zunächst schien. Die Lage spitzt sich schnell zu und so findet er heraus, dass ein Virus mittlerweile Millionen von Menschen getötet und sich über die ganze Welt ausgebreitet hat. Zum Vertrauensbruch mit der Wissenschaftlerin kommt es schließlich vollends, als Chandler erfährt, dass Scott trotz Funkstille an Bord die gesamte Zeit über mit dem Pentagon in Kontakt stand.

Während er und seine Crew also zunächst einmal verarbeiten müssen, dass sie ihre Familien womöglich nie wieder sehen werden, muss er ebenfalls entscheiden, wie er nun vorgeht, denn an Bord der Nathan James befindet sich womöglich die letzte Hoffnung, die die Menschheit im Kampf gegen das Virus noch hat.

Kritik zu The Last Ship Staffel 1

Allein optisch weiß The Last Ship von der ersten Minute an zu überzeugen: Szenen auf einem beeindruckenden Kriegsschiff, im Eis, auf hoher See und sogar fürs TV recht deftige Explosionen. Man merkt, dass in der Serie Geld und Aufwand stecken – und jemand wie Michael Bay produziert. Dieser Name reicht aus, um der Serie Patriotismus vorzuwerfen. Zugleich muss man sagen: The Last Ship handelt vom US-Militär und einem Schiff der US Navy, das die letzte Hoffnung der Menschheit an Bord hat. Wer mit etwas Patriotismus nicht klar kommt, dem sollte also an dieser Stelle bereits auffallen, dass die Serie womöglich nichts für ihn ist.

Sieht man von dem “Problem” Patriotismus ab, kann man sich auf eine ordentliche Serie freuen, die zwar leichte Startprobleme hat, sich nach den ersten paar Folgen aber sehr gut entwickelt, bis man auf jeden Fall wissen möchte, wie es weitergeht.

Die Anlaufschwierigkeiten kann man vor allem damit begründen, dass The Last Ship im Kern eine Action-Serie ist und in den späteren Einsätzen der einzelnen Teams auch die größte Stärke liegt. Zu Beginn wird der wohl selten mit dem Militär vertraute Zuschauer in eine strenge militärische Hierarchie geworfen, in der jeder seiner Aufgabe nachgeht. Tatsächlich fühlt sich der Zuschauer ein wenig wie das Schiff auf hoher See – ziemlich verloren. Die Serie versucht das Gesamtbild klar zu machen, aber wie schafft man das, wenn die Charaktere, mit denen der Zuschauer ins Abenteuer aufbricht, selbst keine Ahnung haben, was passiert ist bzw. welche Ausmaße das Ganze hat? Die Charaktere sind gerade in den ersten beiden Folgen eher Mittel zum Zweck: Irgendwie muss ja kommuniziert werden, was geschehen ist. Das zu diesem Zeitpunkt noch keine tieferen Hintergründe ausgearbeitet werden, ist klar, doch fehlt auch noch die nötige Tiefe. Die fehlende Charakterarbeit in den ersten Episoden hält den Zuschauer auf Distanz, da eindeutig die Identifikationspersonen fehlen. Obwohl gerade in der ersten Episode mit der Enthüllung um die vernichtende Pandemie und den Verlust der meisten Familie genügend Stoff vorhanden wäre, um die Charaktere näher zu beleuchten.

Die werden einem aber erst im Verlauf der nächsten Episoden mit ihren einzelnen Hintergründen näher gebracht. Als dann mal das Who-is-who und das “Wer schlägt sich mit welchen Sorgen und Problemen herum” klar ist, entwickelt sich die erste Staffel von The Last Ship zügig und spannend weiter.

Auf den Außeneinsätzen aber auch an Bord müssen vor allem die Führungsoffiziere Entscheidungen treffen, an denen sie selbst zweifeln. Dies zeigt, wie aussichtslos die Situation erscheint. Wem wird gedient? Welche Opfer dürfen und müssen gebracht werden, um das höhere Ziel – die Herstellung eines Impfstoffes gegen das Virus – zu erreichen?

Gerade der Captain und seine Führungsoffiziere finden sich in dem Dilemma wieder, zum einen die alten Regeln aufrecht zu erhalten, um die Mission zu erfüllen. Zum anderen müssen ihre Entscheidungen aber auch der Ausnahmesituation gerecht werden. Das beginnt bei der Thematik, um das Anrecht der Crew auf Informationen. Musste die Crew zunächst nur im Rahmen ihres Dienstes bei der Navy existieren und wissen, was für ihre Arbeit nötig ist, steht der Captain nun vor der Frage, ob seine Mannschaft nicht auch ein Recht darauf hat, wie die Gesamtsituation auf der Welt ist.

Das führt zu Konfliktsituationen, die die Lage an Bord zusätzlich zu der ohnehin kritischen Situation, noch verschärfen. Denn jeder Einsatz bringt die Frage auf: Wie weit kann man noch gehen?

Natürlich darf man nicht vergessen, dass The Last Ship eine Action-Serie ist. Keine Serie, schon gar keine Action-Serie, ist makellos. Manche Einsätze der Außenteams wirken daher womöglich klischeehaft, andere Plots wissen aber dafür aber mit so mancher Überraschung aufzuwarten, was für spannende Abwechslung sorgt. Und während die erste Staffel nach den anfänglichen Startprobleme bestens zu unterhalten weiß, ja fast schon ein wenig zu eindeutig wirkt, was den Kurs angeht, wird gegen Ende alles (im positiven Sinne) über den Haufen geworfen, was eine perfekte und spannende Ausgangsbasis für die zweite Staffel schafft.

Adam Baldwin in The Last Ship

Die meisten werden Adam Baldwin entweder aus der Serie Chuck oder der kurzlebigen Kult-Serie Firefly kennen. In The Last Ship verschlägt es ihn ein weiteres Mal an den Rand der Science Fiction, wenngleich die Serie doch eher dem Action-Genre zuzuordenen ist.

Baldwin spielt den XO Mike Slattery an Bord der Nathan James und somit die rechte Hand des Captains. Zu Beginn bleibt Slattery – wie die meisten Charaktere – etwas blass. Vor allem die Diskussion um die Wissenschaftlerin Dr. Scott bietet hier Konfliktpotenzial, da er ihr weit weniger vertraut, wie Captain Chandler dies tut. Doch gerade gegen Ende der 10 Episoden umfassenden 1. Staffel erhält auch Slattery einen etwas ausführlicheren Background und ist weit mehr als nur die zweite Geige an Bord. Das dürfte dann auch in der 2. Staffel spannend werden, wenn der XO dem CO fast gleich gestellt erscheint.

Fazit zu The Last Ship Staffel 1

Die Serie ist gewiss nicht makellos und so manch einer wird ein paar Episoden brauchen, um in die Geschichte reinzufinden. Dann erwartet den ausdauernden Zuschauer allerdings eine gute, solide Story, die von ihrer Action, so manchen Mysterien und ihren Charakteren lebt. Sicherlich wird sich immer wieder ein Haar finden lassen (ein Problem löst sich zu einfach, ein Plot ist zu vorhersehbar, etc.), aber das ist bei dem Genre schon fast chronisch der Fall. Daraus macht auch The Last Ship keinen Hehl. Wer also genau das erwartet, was der Trailer und die Devise von The Last Ship versprechen, der dürfte mit der Serie glücklich werden.




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