Alphas scheint auf den ersten Blick viel mit der Serie Heroes gemeinsam zu haben: Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten tun sich zusammen, um die Welt zu verändern. Aber das ist wirklich nur auf den allerersten Blick so. Auf den zweiten Blick ergibt sich ein komplexes Konstrukt an Erzählungen, die leider allzu früh enden.

Um was geht es in Alphas?

Gleich zu Beginn lernt der Zuschauer Dr. Lee Rosen (David Strathairn) kennen, der sich mit Menschen beschäftigt, die offensichtlich die nächste Evolutionsstufe erreicht haben. Der authistische Gary (Ryan Cartwrigth) sieht die Welt der digitalen Kommunkation vor sich, wie andere Menschen den Browser zum im Internet surfen. Rachel (Azita Ghanizada) verfügt über äußerst ausgeprägte Sinne, sei es nun das Riechen, Sehen, Hören oder Schmecken. Nina (Laura Menell) kann die Gedanken anderer Menschen manipulieren und Bill (Malik Yoba) verfügt über ungeheure Kraft.

Nach dem ersten Einsatz stößt auch Cameron Hicks (Warren Christie) zum Team dazu, der zunächst von Kriminellen manipuliert wurde. Er verfügt über eine ungeheure Körperbeherrschung, was perfektes Zielen und Kämpfen zu seiner Stärke macht.

Mit Unterstützung der Regierung und dennoch im Geheimen geht das Team um Dr. Rosen anderen Alphas nach, die ihre Fähigkeiten nicht immer nur zum Guten einsetzen. Doch alles scheint gefährdet zu sein, denn im Untergrund bereitet sich ein uralter Feind darauf vor, zuschlagen zu können.

Kritik zu Alphas

Alphas scheint zunächst originell, aber zugleich auch ein wenig unoriginell. Das liegt daran, dass “Superhelden”-Storys mittlerweile in vielfacher Ausführung bereits da waren. Sei es in Blockbustern, in Hit-Serien wie Arrow und Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. oder in unabhängigen Reihen wie dem einst innovativen Heroes.

Was Alphas aber zu einer doch recht einzigartigen Story macht, sind die Schicksale der Charaktere. Alphas ist keine Action-Serie. Sicher, die ein oder andere Action-Sequenz kommt vor. Aber im Zentrum stehen häufig die Charaktere und deren Kampf, in der heutigen Welt mit ihren Fähigkeiten klar zu kommen.

Es dauert daher ein paar wenige Episoden, bis man sich in die Welt von Alphas eingefügt hat, denn zunächst lässt sich eine durchgängige Handlung nicht erkennen. In der zweiten Hälfte der 1. Staffel jedoch nimmt die Serie plötzlich sehr schnell Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich.

Viele der Charaktere sind daher plötzlich zwischen ihren Idealen und der realen Welt hin- und hergerissen und gerade am Ende der 1. Staffel trifft so manch ein Charakter Entscheidungen, die das Schicksal aller besiegeln könnten.

Es ist irgendwie schade, dass – bedenkt man, wie kurz die Serie mit nur 26 Episoden ist – die Haupthandlung erst relativ spät zu erkennen ist. Andererseits sieht man dieses Konstrukt heutzutage leider häufig: Die Macher einer Serie nehmen sich Zeit, um ein gutes Fundament zu schaffen, die Charaktere vorzustellen und so eine gewisse Nähe zum Publikum zu schaffen – doch das (Mainstream-)Publikum will lieber Action und Unterhaltung statt eine qualitativ hochwertige Handlung und steigt aus. Denn, dass Alphas etwas auf dem Kasten hat, zeigt sich durchaus mit cleveren Schachzügen in Sachen Charaktere und in Sachen Handlung.

Somit ist die Handlung in der 2. Staffel auch in vollem Gange. Und wenngleich der Auftakt zunächst ruhig wirkt, bahnen sich hier bereits schon katastrophale Ereignisse an.

Im Gegensatz zur 1. Staffel weiß die 2. Staffel durchgängig mit einem Plot zu überzeugen, der in jeder Episode aufgegriffen wird, selbst wenn es mal eine sehr charakter-fokussierte Episode ist. So gibt es – auch aufgrund der düsteren Stimmung – zwischen den Charakteren diverse Konflikte: Sei es ein Konflikt unter den Team-Mitgliedern oder ein Konflikt zwischen Team und Regierung. Das Böse bekommt in Staffel 2 auch endlich ein richtiges Gesicht und somit ist greifbarer, gegen wen die Alphas überhaupt vorgehen. Dass ihnen dieser Gegner auch noch stets mindestens zwei Schritte voraus ist, macht die Sache natürlich umso spannender.

Staffel 2 räumt dabei mit so manchen Nettigkeiten auf und hinterfragt jede Menge Entscheidungen und in der Gesellschaft verankerte Muster. Angefangen bei „Was ist richtig, was ist falsch?“ bis hin zu „Muss die Menschheit sterben, damit die nächste Evolutionsstufe eine Chance hat?“

Umso ärgerlicher ist es, dass auch Alphas – wie viele gute aber frühzeitig abgesetzte Serien – mit einem Cliffhanger endet und man nie erfährt, wie es denn nun weiter geht – bzw. wie die Antwort auf die vielen aufgeworfenen Fragen lautet.

Fazit zu Alphas

Die Serie ist durchaus sehenswert, wenngleich sich manch einer wohl zu recht überlegt, ob er aufgrund des Cliffhangers überhaupt damit beginnt. Wer den Cliffhanger am Ende der Serie nicht scheut, der darf sich auf eine gute und kritische Serie freuen, die Wert auf Story UND Charaktere legt.




* Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links. Bei einem qualifizierten Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalte ich eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Das bedeutet, dass ich beim Kauf über Links aus dem Amazon-Partnerprogramm oder beim Abschluss eines Abos eine Provision erhalte. Das hat keinerlei Auswirkungen auf den Preis.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein