Mein letzter Besuch auf der Comic Con Stuttgart war schon eine Weile her. Da es in diesem Jahr klappte, möchte ich natürlich auch meine Eindrücke mit euch teilen.
Beim Blick ins Programm entschied sich für uns, dass wir beide Tage vor Ort sein würden, denn viele Programmpunkte, die wir mitnehmen wollte, überschnitten sich und zumindest zwei Autogramme wollte ich mir holen. Doch dazu später mehr.
Comic Con Stuttgart: Mein Wochenende auf der Con
Mein Verhältnis zur Comic Con Stuttgart ist ein sehr zwiegespaltenes, ganz einfach deshalb, weil ich kein großer Fan der Handhabung bin, Autogramme häufig überteuert sind und meine Photo Shoots … na ja … vergessen wir einfach, wie die in der Vergangenheit so aus dem Drucker kamen.
Dieses Jahr sollten es deshalb nur zwei Autogramme werden. Eines, das ich im Vergleich zu anderen Events überraschend im Rahmen fand, und eines, das ich unbedingt in der Sammlung haben wollte, obwohl es eigentlich überteuert war, der Gast heutzutage aber relativ selten auf Cons ist. (EIGENTLICH wollte ich da sogar noch ein zweites, aber aufgrund des Preises, ließ ich es bleiben.)
Nun jedenfalls sollte unser Tag weitestgehend aus Panels bestehen und entsprechend ging ich davon aus, dass es ein relativ ruhiger Tag werden würde. Die Anspannung wegen der Autogramme blieb zunächst ein wenig. Schlangen zu managen liegt der Comic Con Stuttgart einfach nicht.
Meine Autogrammgutscheine kaufte ich vor Ort, was relativ zügig ging. Schlangen gab es hier praktisch noch keine. Alles unter 10 Leuten ist auf einer Con definitiv keine Schlange. Von dort ging es direkt weiter zum ersten Autogrammtisch. Der Star war noch nicht da, also warteten wir zunächst. Bei uns sah das recht entspannt aus, in der Schlange nebenan etwas anders. Dort wurde bereits geschrieben, allerdings schickte man all jene weg, die ihre Autogrammtickets vorab gekauft und nur digital bei sich hatten – man könne diese noch nicht scannen. Ein absolutes No-Go. Da kaufen die Leute ihre Tickets vorab online und dann werden sie weggeschickt, weil man im Prinzip noch nicht mal fertig eingerichtet ist …? Muss man nicht verstehen und eigentlich müsste man die Leute so auch nicht gleich in der früh verärgern, aber, gut, ich sagte ja schon, dass die Handhabung der Autogramme bei der CCON immer etwas … spannender … ist.
Meine beiden Autogramme hatte ich dieses Mal dennoch überraschend schnell und noch dazu problemlos. Nachdem ich in der Vergangenheit bei der Comic Con Stuttgart auch schon von Crew-Mitgliedern in die Photo Session regelrecht gestoßen wurde, handelte es sich hierbei um eine angenehme Überraschung.
Die beiden kritischen Punkte abgehakt, verschwanden wir ins Atrium, wo wir die nächsten Stunden in Panels sitzen wollten.
Die Panels: Im Atrium und auf der Force Stage
Zunächst sei gesagt, dass die Fotos im Atrium deutlich besser werden als die Fotos, die ich auf meiner letzten Comic Con Stuttgart aufnahm, als die Hauptbühne in einer der abgedunkelten Messehallen stand. Das dortige Problem hatte ich dann auf der Force Stage wieder. Wer in den Panels gerne knipst, hatte aber zumindest im Atrium gute Chancen, tolle Fotos zu machen.
Die Panels selbst waren jeweils eine halbe Stunde lang, was jetzt nicht übermäßig lang ist, aber wenigstens nicht so hirnverbrannt wie die 15-Minuten-Panels auf der FedCon im vergangenen Jahr.
Die Mischung der Panels auf der Bühne des Atriums war gut, allerdings empfand ich es als schade, dass beispielsweise die japanische Tanzgruppe gleich in der Früh auf der Bühne stand, als sich die Leute gerade erst so einfanden. Entsprechend hatten die wenigsten wirklich Interesse daran oder wussten gar nicht um den Auftritt. Mehr zur Geltung gekommen wäre die Gruppe auf jeden Fall, wenn man sie als Pause zwischen Panels eingeplant hätte. Dies hätte auch das Panel-Programm zusätzlich aufgelockert.
Die Force Stage fand ich persönlich derweil alles andere als ansprechend. Sie war zwischen den Ständen der Galactic Cantina – also dem großen Star Wars-Bereich der Comic Con Stuttgart – platziert und entsprechend laut waren die Hintergrundgeräusche. Darüber hinaus war relativ chaotisch aufgestuhlt und allzu viele Sitzplätze standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Entsprechend ungemütlich war es hier. Auch, dass die zweite Bühne derart weit von der Hauptbühne entfernt ist, ist natürlich nicht gerade praktisch. Wer hauptsächlich Panels mitnehmen möchte, wird zwangsläufig Clashes erleben und bei einer Panellänge von 30 Minuten verpasst man hier einiges, während man sich seinen Weg vom Atrium zur Force Stage oder in andere Richtung bahnt.
Was die Comic Con Stuttgart noch so bot
Alles im Einzeln aufzuzählen und darauf einzugehen, würde den Umfang des Artikels sprengen, doch ein paar Punkte möchte ich aufgreifen. So ist positiv anzumerken, dass die Artist Alley und der Bereich für die Verlage und Selfpublisher enorm vergrößert wurde und man hier entsprechend Fläche hat. In derselben Halle fanden sich auch noch einige Merch-Stände, von denen es in diesem Jahr gefühlt noch weniger gab als in den Jahren davor (in denen ich in Stuttgart war).
Geprägt ist die Comic Con Stuttgart inzwischen massiv von der Manga- und Anime-Szene. Ein Großteil der Stände und Foodtrucks ist jedenfalls genau darauf ausgerichtet, weshalb das Anime- und Manga-Publikum sowie das dazu gehörige Cosplay deutlich zugenommen hat.
Das ist eine neutrale Beobachtung, die ich weder positiv noch negativ bewerte. Jedoch wirkt sich dies zweifellos darauf aus, welchen Schwerpunkt der Veranstaltung. So hatte ich mehrfach das Gefühl, dass abgesehen von der Galactic Cantina und nur wenigen Merch-Ständen meine Themen so gut wie gar nicht mehr von Bedeutung sind. Und auch die eingeladenen Gäste waren – mit wenigen Ausnahmen – eher Beiwerk.
Selbst am geschäftigeren Samstag saßen viele Schauspieler den halben Tag über ohne nennenswerte oder gar ganz ohne Autogrammschlange am Tisch. Am Sonntag herrschte in der Autogramm-Area weitestgehend gähnende Leere und selbst in den Panels im Atrium sah es kaum besser aus. Die waren weit von gut gefüllt und nur Katee Sackhoff und Clark Gregg vermochten es, das Atrium am Samstag aus allen Nähten platzen zu lassen.
In der Vergangenheit sah es da auch schon mal anders aus, was meinen Verdacht unterstreicht: Während das Event inzwischen vermehrt Anime- und Manga-Fans anzieht, sowie Cosplayer, die sich hier einfach nur mit Freunden treffen, um Spaß zu haben, dürften sich Stargäste für die Comic Con Stuttgart finanziell kaum mehr lohnen. Während es mir weiter fernliegt, den Shift in Richtung Anime und Manga zu bewerten, mag das Problem mit den Stargästen hausgemacht sein, waren Autogramme und Fotos doch noch nie die Stärke der Comic Con Stuttgart und die Mischung auch in diesem Jahr vielleicht etwas zu kurios.
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